Demo gegen Neonazis in Bonn

Lautstarker Protest gegen Rechtsextremismus

Stand: 01.05.2012, 17:09 Uhr

Mehr als Tausend Menschen haben am Dienstag (01.05.2012) in Bonn gegen einen Neonazi-Aufmarsch demonstriert. Bei den Protesten ging die Polizei gegen einige Demonstranten mit Tränengas vor. Nach Angaben der Polizei waren deutlich weniger als 300 Neonazis zu dem Aufmarsch gekommen.

Bei dem Tränengaseinsatz wurde einer der Gegendemonstranten leicht verletzt, teilte die Polizei am Dienstag (01.05.2012) mit. Die Nazi-Gegner hätten versucht, eine Absperrung zu durchbrechen. Insgesamt sei die Demonstration aber friedlich verlaufen, sagte Polizeisprecher Jochen Schütt. Nach Angaben des Aktionsbündnis "Bonn stellt sich quer" versammelten sich im Stadtteil Beuel auf der rechten Rheinseite mehr als tausend Menschen, um gegen die Rechtsextremisten zu protestieren. Deren Aufmarsch fand am frühen Nachmittag statt und dauerte eine knappe Stunde.

Deutlich weniger als die angekündigten 300 Teilnehmer seien erschienen, sagte Polizeisprecher Jochen Schütt. Ein Rechtsextremer wurde während des Aufmarsches festgenommen. Er trug Nazi-Symbole am Körper, was in den Kundgebungsauflagen untersagt worden war. Er wurde wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht angezeigt.

Stereoanlagen und E-Gitarren

Mehr als 60 Aktionsbündnisse hatten sich zusammengeschlossen, um gegen den rechten Aufmarsch zu protestieren. Die Polizei schütze und unterstütze diesen friedlichen Protest ausdrücklich, sagte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa im Vorfeld. Am Montag (30.04.2012) hatten Aktivisten den Asphalt der Marschroute mit bunter Kreide bemalt. Anwohner stellten während des Aufmarsches Stereoanlagen in die Fenster, um die rechtsextremen Parolen zu übertönen. Mit Töpfen, Schlagzeugen und E-Gitarren machten Protestierende während der Kundgebung Lärm.

Angriff auf DGB-Kundgebung vor drei Jahren

Vor drei Jahren war es am 1. Mai in Dortmund zu schweren Krawallen gekommen, nachdem rund 400 Rechtsextreme eine Maikundgebung des DGB angegriffen hatten. Dabei wurden auch fünf Polizeibeamte verletzt, hunderte Mitglieder der rechten Szene kamen in Gewahrsam. Am Dortmunder Amtsgericht hat am 27.04.2012 der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Anführer des Gewaltaktes begonnen.

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