Lokal hat es in NRW in der Nacht viel geregnet. An einigen Orten wurde an den Messstationen Starkregen gemessen. Es gab aber keine extremen Schäden.
In Bonn wurde wegen Aufziehender Gewitter die große Kirmes "Pützchens Markt" vorzeitig beendet, das Abschlussfeuerwerk fiel aus. In Elsdorf und in Bedburg im Rhein-Erft-Kreis liefen einige Keller wegen der starken Regenfälle voll. In Windeck im Rhein-Sieg-Kreis musste die Feuerwehr zu einem Kellerbrand ausrücken, vermutlich weil ein Blitz eingeschlagen war. Der Besitzer des Hauses kam wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. In Köln und Leverkusen gab es nach Angaben der Feuerwehren so gut wie keine Einsätze. Aus Düsseldorf wurden keine witterungsbedingten Einsätze gemeldet.
Vielfach wurden überflutete Straßen gemeldet - zum Beispiel in Werl im Kreis Soest. Stark betroffen war auch Ahlen im Kreis Warendorf. Wegen Hochwasser-Alarms an der Werse wurden mehrere Häuser evakuiert. Der Pegelstand des Flusses Werse sei mittlerweile zurückgegangen, teilten Feuerwehr und Polizei am Mittwochmorgen mit. Allerdings fällt in Ahlen heute in mehreren Schulen der Unterricht aus. Der Keller einer Gesamtschule und die Tiefgarage des Rathauses waren voll Wasser gelaufen. Im Krankenhaus wurden in der Nacht Patienten verlegt - als Vorsichtsmaßnahme für einen möglichen Stromausfall. In Beckum musste mehrere Ställe und Keller von der Feuerwehr leergepumpt werden.
Auch Detmold war stärker betroffen mit überlaufenen Kellern und gefluteten Straßen.
Im Siegerland liefen Keller voll. In Netphen zum Beispiel kamen innerhalb einer Stunde 55 Liter Regen pro Quadratmeter herunter - so viel wie seit Jahren nicht. Der Feuerwehrchef dort sagte, er habe ein solches Starkregen-Ereignis zuletzt vor 20 Jahren erlebt. Vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume wurden etwa in Wilnsdorf und Burbach gemeldet. Und bei Neunkirchen hat der Dachstuhl eines Wohnhauses nach einem Blitzeinschlag gebrannt. Auch in Sundern ist der Blitz in ein Wohnhaus eingeschlagen, das Haus ist jetzt unbewohnbar.
In den Kreisen Heinsberg und Düren gab es überflutete Straßen. In Monschau und Simmerath sind wenige Keller vollgelaufen.
Überschwemmungen in Westfalen am Dienstagmittag
Bereits am späten Montagabend, in der Nacht auf Dienstag und am Dienstagvormittag zogen Gewitter durch NRW. Der Deutsche Wetterdienst hatte am Dienstagmittag eine amtliche Unwetterwarnung vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel für Teile Westfalens herausgegeben. Betroffen waren unter anderem die Kreise Gütersloh, Herford, Lippe, Soest, Warendorf und Bielefeld.
Die größten Regenmengen gab es in Bad Salzuflen im Kreis Lippe: Dort fielen in 12 Stunden 72 Liter Wasser pro Quadratmeter, das ist mehr als eine Monatsmenge.
A2 zwischenzeitlich gesperrt
Im Münsterland musste die A2 zwischen Oelde und Beckum aufgrund der heftigen Regenfälle zwischenzeitlich gesperrt werden. Der Stichelbach bei Beckum-Vellern war über die Ufer getreten und hatte die Fahrbahn überflutet. In der Folge gab es hier mehrere Unfälle.
Auch die Zugstrecken zwischen Gütersloh Hauptbahnhof und Oelde sowie zwischen Hamm Hauptbahnhof und Ahlen waren durch das Unwetter beeinträchtigt und mussten gesperrt werden.
Neue Hitzerekorde in NRW
Die vergangenen heißen Tage haben laut Jürgen Vogt aus der WDR-Wetterredaktion an zahlreichen Orten in NRW die Rekorde für Hitzetage im September gebrochen. "In Weilerswist lag der bisherige Rekord bei sechs Tagen mit über 30 Grad im September von 1947", sagte Vogt. Am Montag wurde der siebte Hitzetag vermeldet. Auch andere Orte haben neue Rekordmarken aufgestellt. Der September sei insgesamt fünf bis sieben Grad zu warm, so Vogt.
Mit hochsommerlichen Temperaturen ist am Mittwoch dann aber erstmal Schluss, maximal 22 Grad sind dann noch drin. Zum Wochenende hin steigen die Temperaturen dann wieder leicht an und es bleibt insgesamt trocken.