Die Kommission hat heute ihre Stellungnahme zur Standortauswahl veröffentlicht. Sie kommt nach der Auswertung verschiedener Gutachten zu dem Schluss, dass Würgassen, das zur Stadt Beverungen gehört, der beste Standort wäre.
Kommission: Würgassen erfüllt alle Kriterien
Alle Sicherheitskriterien könnten erfüllt werden, auch der Hochwasserschutz, meint die Kommission. Eine zweigleisige Bahnanbindung an das Endlager Schacht Konrad sei nicht nötig. Allerdings, so schreiben die Gutachter, müsste das tatsächliche Verkehrsaufkommen auf der Straße vorher genauer analysiert werden.
Deutliche Kritik aus Beverungen
Der Standort-Arbeitskreis Würgassen reagiert auf die Entscheidung "mit großer Enttäuschung". In dem Arbeitskreis sitzen Politiker aus Beverungen und Umgebung. Sie hatten sich Ende April mit der Entsorgungskommission getroffen, um ihr aufzuzeigen, warum Würgassen aus ihrer Sicht nicht der richtige Standort für das Atommülllager ist.
Der Arbeitskreis betont, dass das Gelände nur durch Aufschüttungen vor Hochwasser geschützt sei. Außerdem spreche auch der fehlende zweigleisige Bahnanschluss gegen Würgassen. "Sehenden Auges will man an einem Standort festgehalten, der nicht geeignet ist", sagt Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm. Er hofft, dass sich das Bundesumweltministerium noch umentscheidet. Ansonsten "werden wohl am Ende Gerichte darüber befinden, ob in Würgassen gebaut werden kann oder nicht", so Grimm.
Braunschweig kommt nicht in Frage
Auf Platz zwei sieht die Entsorgungskmmission einen Standort in Braunschweig. Dort gebe es allerdings noch keinen Gleisanschluss, außerdem müssten Grundstücke erst erworben werden. Das sei ein großer zeitlicher und rechtlicher Nachteil gegenüber Würgassen.