Bilder wie aus Rhodos oder Sizilien sind in Westfalen derzeit nicht zu befürchten. Der Deutsche Wetterdienst stuft die Waldbrandgefahr in NRW an nahezu allen 44 Kontrollstationen aktuell als "sehr gering" ein. Nur Warburg springt am Sonntag auf die zweite Warnstufe.
Auch für die vielen kleinen Bäume, die die Waldbauern auf den Kahlflächen gepflanzt haben, ist der tagelange Sommerregen eine Wohltat. Sie haben noch keine tiefen Wurzeln und wachsen in der jetzt gut durchnässten Erde. Im vergangenen Jahr sind tausende kleinere Bäume auf den Kahlflächen vertrocknet.
In der Tiefe herrscht Dürre
So gut der Regen für kleinen Bäume ist, den großen, alten Bäumen mit tiefen Wurzeln hilft er nur wenig. Nach dem Monitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung herrscht in 1,80 Meter Bodentiefe überall in Westfalen Dürre, in Teilen von Ostwestfalen sogar schwere Dürre.
Und auch, was die Borkenkäferplage angeht, können Förster keine Entwarnung geben. Die Fichten bekommen zwar zurzeit mehr Wasser. Damit können sie Harz bilden, um sich damit gegen die Borkenkäfer zu wehren. Aber die Menge an Borkenkäfern ist so riesig, dass es ein Tropfen auf den heißen Stein bleibt.
Eventuell trägt der ausgiebige Regen wenigstens dazu bei, dass die Borkenkäfer keine dritte Generation bilden. Aber das wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen. Das Fichtensterben in Westfalen geht weiter.