Im 10-Minuten-Takt ertönt ein Piep-Ton - für die Mitarbeitenden der Neurologischen Station im Soester Klinikum ein vertrauter Ton: Patienten haben den Notruf gedrückt, warten darauf, dass eine Pflegekraft zur Hilfe kommt.
Sonja Stangenberg und Jonas Gramen kümmern sich darum. Um 12 Uhr Mittag haben sie ihren Dienst angetreten. Der 1. August 2023 ist für sie ein besonderer Tag.
Große Freude über Vier-Tage-Woche
"Das neue Arbeitsmodell ist ein großer Schritt. Man hat schon gemerkt, wie aufgeregt das Team ist. Alle konnten es kaum erwarten", schildert Jonas Gramen die Gefühle der Mitarbeitenden.
Der 30-Jährige ist stellvertretender Stationsleiter und hat an dem neuen Dienstplan-Modell mit gefeilt. "Viele Stunden Arbeit" seien das gewesen. Was bislang täglich in sieben Stunden geleistet wurde, muss jetzt auf neun Stunden verteilt werden.
Künftig mehr Zeit für Hobbys und Familie
Stationsleiterin Sonja Stangenberg sieht darin große Vorteile. Die 48-Jährige hätte sich das Modell schon Jahre früher gewünscht.
Sie selbst möchte die Zeit nutzen, um mehr mit dem Wohnmobil zu reisen oder ihre Eltern zu besuchen.
Vor allem junge Mitarbeitende fordern mehr Freizeit
Die Arbeit auf der Neurologischen Station am Soester Klinikum ist mitunter stressig, sagen die Pflegekräfte. "95 Prozent der täglichen Patienten stammen aus der Notaufnahme", erklärt Sonja Stangenberg.
Akute Schlaganfälle, Parkinson-Patienten, Epilepsie-Patienten - jeder Arbeitstag sei anders. Die hohe seelische und körperliche Belastung führe dazu, dass viele junge Leute den Beruf nach kurzer Zeit verlassen. Mit der Vier-Tage-Woche werde sich das womöglich ändern, sagt Jonas Gramen: