Uni Siegen erforscht digitale Medizinversorgung auf dem Land

Einer der teilnehmenden Patienten ist Andreas Roskos aus Plettenberg. Vor sechs Jahren hatte er einen Herzinfarkt, außerdem leidet er an Rheuma und der Lungenerkrankung COPD. Für eine Woche wurde er mit verschiedenen Messgeräten für Zuhause ausgestattet.

Tag- und Nachtüberwachung

Die Geräte haben unter anderem den Blutdruck, Puls und die Sauerstoffsättigung gemessen – und zwar Tag und Nacht. Dafür wurden Andreas Roskos von seinem Arzt zwei Sensoren an der Brust befestigt und ein Clip samt Übertragungsgerät an seinem Finger.

So wurden die Daten aufgezeichnet und per Bluetooth auf einen Computer übertragen. Von dort gingen die Werte automatisch zu seinem Kardiologen Thassilo Rustemeyer. Der konnte sie so immer im Blick behalten.

Kurzer Draht gibt Gefühl der Sicherheit

Andreas Roskos hat das ein Gefühl der Sicherheit gegeben: "Wenn irgendwas gewesen wäre, hätte mich mein Arzt sofort angerufen und ich hätte reagieren können", so Andreas Roskos. "Und umgekehrt: Wenn ich Herzrasen habe, kann er sofort nachschauen, ob etwas ernsteres dahinter steckt."

Gestört haben ihn die Geräte nicht – er habe sich schnell daran gewöhnt, sagt Roskos. Auch Kardiologe Thassilo Rustemeyer ist zufrieden: "Gerade für chronische kranke Patienten ist das eine gute Möglichkeit, die mehr Sicherheit verleiht", so Rustemeyer. Außerdem kann sich sein Patient so etliche Autofahrten zu seiner Praxis sparen.

Datenauswertung für bessere Diagnose

Jetzt will die Uni die Daten analysieren – mit künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, Muster zu erkennen, die dem Arzt bei seiner Diagnose helfen können.

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