Ticker zum Nachlesen: Kindesmissbrauch in Münster

Stand: 06.06.2020, 13:00 Uhr

  • Bundesweiter Missbrauchsfall mit Zentrum in Münster
  • Mehrere Männer sollen in Gartenlaube zwei Jungen schwer missbraucht haben
  • Liveticker zum Nachlesen

Nach mehreren Durchsuchungen und Festnahmen wegen schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern äußerten sich am Samstag (06.06.2020) Polizei und Staatsanwaltschaft Münster. Hier finden Sie den Liveticker zum Nachlesen.

13.50 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.

13.49 Uhr: Derzeit ermittelt die Polizei, wo und wie die Daten, die in Münster entstanden sind, verbreitet wurden.

13.46 Uhr: Der Hauptverdächtige habe die Missbrauchsfälle in der Gartenlaube sowie in seinem Auto begangen. Es gebe Hinweise, dass die Kinder betäubt worden seien. Alle drei Kinder seien in der Obhut der Jugendämter und würden betreut.

13.45 Uhr: Nun werden Fragen der Journalisten beantwortet. Auf den Beschuldigten aus Brandenburg sei man über Hinweise des zehnjährigen Missbrauchsopfers gestoßen. Zudem seien Adress- und Fahrzeugdaten ausgewertet worden.

13.40 Uhr: Die Gartenlaube im Stadtteil Kinderhaus sei von außen gesichert gewesen mit Überwachungskameras. Die Täter seien "hoch konspirativ" vorgegangen. Den Innenraum der Laube möchte die Polizei nicht zeigen.

13.39 Uhr: Polizei und Staatsanwaltschaft zeigen nun über eine Leinwand Bilder der Tatorte.

13.38 Uhr: Der 27-jährige aus Münster hätte auf Pädophilen-Foren im Darknet Kontakt gesucht. Hier habe er den Zehnjährigen zum Missbrauch angeboten. Er sei quasi verkauft worden, sagt Poll.

13.37 Uhr: Die Verdächtigen hätten "absolut sichere Handys" benutzt. "Da finden Sie keinen Kontakt oder Anruf drauf." Alles sei verschlüsselt gewesen.

13.35 Uhr: Der Verdächtige aus Köln habe bei seiner Festnahme eingeräumt, den 10-jährigen Münsteraner missbraucht zu haben.

13.33 Uhr: Keiner der Beschuldigten habe bislang eine Aussage gemacht, sagte Poll. (Korrektur: Richtig muss es heißen, dass mit Ausnahme des Festgenommenen in Köln keiner der Beschuldigten eine Aussage gemacht hat.)

13.31 Uhr: Der Münsteraner Beschuldigte habe mehrere hochprofessionelle, stark verschlüsselte Server benutzt in einem klimatisierten Keller in Münster. Die Polizei geht von Daten aus, die über 500 Terabyte Volumen betrügen.

13.29 Uhr: Mehrere der Beschuldigten seien IT-Experten gewesen. Deshalb habe die Polizei sehr vorsichtig vorgehen müssen, um die entsprechenden Beweise zu sichern. Der Zugriff sei gleichzeitig und "schlagartig" erfolgt.

13.27 Uhr: Auf einem Film seien sexuelle Handlungen schwerster Art an dem Zehnjährigen und dem Fünfjährigen zu sehen gewesen. Vier Männer hätten sich wechselseitig an den Jungen "auf das Schlimmste" vergangen. "Sie können sich das nicht vorstellen", sagt Poll. Der Fünfjährige sei inzwischen dem Jugendamt übergeben worden.

13.25 Uhr: Bei der Durchsuchung der Gartenlaube in Münster habe man versteckt in einem Zwischenraum diverse technische Geräte gefunden: Festplatten, Aufnahmegeräte, Videokameras, Computermaterial.

13.24 Uhr: Nach der Festnahme des Beschuldigten konnte die Polizei den Zehnjährigen aufgreifen.

13.22 Uhr: Es kam im Mai 2019 zu Hausdurchsuchungen bei dem Verdächtigen. Die Daten, die dabei gefunden wurden, seien "hochprofessionell" verschlüsselt gewesen. IT-Experten der Polizei widmeten sich dem Fall. Schließlich habe man die Daten entschlüsseln können und "Unmengen" an kinderpornografischem Material gefunden. Sofort seien Fahndungsmaßnahmen eingeleitet worden.

13.18 Uhr: Joachim Poll von der Polizei Münster übernimmt das Wort. Die Ermittlungen haben ihren Ursprung in kinderpornografischen Bildern, die Ende 2018 im Internet angeboten wurden. Im April 2019 habe man eine IP-Adresse ermittelt. Diese habe nach Coesfeld geführt. Der Beschuldigte ist IT-Techniker und war in Coesfeld auf einem Bauernhof für die IT der Biogasanlage zuständig.

13.15 Uhr: Der 27-jährige Hauptbeschuldigte, der bereits am 14. Mai verhaftet wurde, ist strafrechtlich bekannt. Er wurde zweimal verurteilt. Es ging jeweils um das Zugänglichmachen von Kinderpornografie im Internet. Ihm wurde eine Therapie auferlegt wegen seiner pädophilen Neigungen. Er sei diesen Auflagen nachgekommmen. Die Urteile wurden jeweils zur Bewährung ausgesprochen.

13.13 Uhr: Die Taten seien gefilmt worden und im Darknet verbreitet. Der Hauptbeschuldigte soll in einer Gartenlaube in Münster zusammen mit den anderen Beschuldigten den Zehnjährigen sowie einen Fünfjährigen stundenlang missbraucht haben. Die Mutter des Hauptverdächtigen wird der Beihilfe beschuldigt. Ihr soll die Gartenlaube gehören.

13.11 Uhr: Das Hauptopfer ist ein zehn Jahre alter Junge. Es gebe zwei weitere Opfer, sagte Botzenhardt. Das Hauptopfer sei das Kind der Lebensgefährtin des Hauptbeschuldigten. Die Missbrauchshandlungen sollen vom November 2018 bis Mai 2019 stattgefunden haben.

13.10 Uhr: Seit Mitte Mai seien seiben Beschuldigte in U-Haft genommen sworden. 6 Männer und eine Frau. Der Hauptbeschuldigte ist 27 Jahre alt und aus Münster. Auch seine 45 Jahre alte Mutter ist beschuldigt. Weiter werden ein Mann aus Köln sowie weitere Männer beschuldigt.

13.07 Uhr: Martin Botzenhardt von der Staatsanwaltschaft Münster ergreift das Wort. Das Verfahren laufe seit dreieinhalb Wochen. Beamte aus Münster hätten Unmengen an Daten entschlüsselt und Opfer identifiziert.

13.05 Uhr: Es habe elf Festnahmen und sieben Haftbefehle gegeben, sagt Furth. Zum Teil habe es sich dabei auch um Väter und Mütter gehandelt.

13.01 Uhr: Der Polizeipräsident Rainer Furth ergreift das Wort. Er spricht von "abscheulichem Dreck" und betont seine Betroffenheit und sein Mitgefühl für die betroffenen Kinder.

13.00 Uhr: Einer der Tatorte war eine Gartenlaube in Münster, teilte die Polizei mit.

12.50 Uhr: In diesem Haus im brandenburgischen Finowfurt fanden Durchsuchungen der Polizei Münster statt.

05.06.2020, Brandenburg, Finowfurt: Ein Siegel des Polizeipräsidiums Münster klebt an einer Haustüre in dem Ort, einem Ortsteil der Gemeinde Schorfheide. | Bildquelle: Zinken/dpa

12.45 Uhr: Ausgangspunkt waren Ermittlungsverfahren in NRW. Die Polizei in Frankfurt (Oder) hatte am Freitagmorgen Durchsuchungen im brandenburgischen Finowfurt in einem Wohnhaus und einem Kleingarten bestätigt. Dabei sei es um Kinderpornografie gegangen.

12.33 Uhr: Nach neuen Ermittlungen wegen Kindesmissbrauchs in mehreren Bundesländern informieren die Behörden am Samstag (06.06.2020) ab 13 Uhr in Münster über Ausmaß und Hintergründe des Falls. Am Freitag war bekannt geworden, dass es in Brandenburg, Niedersachsen und Hessen Festnahmen mehrerer Tatverdächtiger und Durchsuchungen gegeben hatte.