Es geht um ein gut vier Kilometer langes Teilstück einer insgesamt 70 Kilometer langen 380-kv-Höchstspannungsleitung zwischen Ostwestfalen-Lippe und dem Raum Osnabrück. Der Netzversorger Amprion (Dortmund) will in der Nähe der Stadt Borgholzhausen die Stromkabel unter die Erde legen.
Erdarbeiten auf 25 Meter Breite
Den Kritikern geht es dabei nicht darum, dass die Leitung unterirdisch verlaufen soll, sondern um das "wie". Amprion will den Boden aufbuddeln, die Kabel hinein legen und dann wieder zuschütten - über vier Kilometer Länge, 25 Meter Breite und ungefähr zweieinhalb Meter tief; eine Bautechnik, die aus Sicht von Naturschützern die Umwelt unnötig belastet.
Aus ihrer Sicht könnten die Leitungen auch unterirdisch durch den Boden gebohrt werden - die Oberfläche bliebe verschont und müsste nur an den Anfangs- und Endpunkten aufgebrochen werden. Die Bohrtechnik würde bereits vielfach in Deutschland problemlos angewendet.
Klage angekündigt
Amprion spricht sich dagegen aus - trotz vieler Eingaben im Planungsverfahren. Die Bodenverhältnisse in Borgholzhausen ließen die alternative Bauweise nicht zu. Die Kritiker bezweifeln dies und haben sich bei mehreren Spezialfirmen rückversichert. Demnach sei das Bohrverfahren auch bei schwierigem Untergrund machbar. Ein Grundeigentümer hat bereits Klage eingereicht.
Unsere Quellen:
- Naturwissenschaftlicher Verein für Bielefeld und Umgegend e.V.
- Amprion GmbH
Über dieses Thema berichtet der WDR am 12. Dezember 2023 im WDR-Fernsehen in der Lokalzeit OWL.