Der Familienvater, der namentlich nicht genannt werden möchte, war am Donnerstag mit Frau und Kindern aus der Region Antalya zurückgekehrt. Daheim angekommen, öffnete er den Koffer mit dreckiger Wäsche. Auf Hemden und Hosen saß dort der blinde Passagier mit Giftstachel.
"Ich habe zunächst meine Söhne gefragt, ob sie vielleicht Plastikspielzeug aus Gummi gekauft haben", sagt der Lehrer. Doch sowohl sie als auch seine Frau verneinten das. Dann bewegte sich das Tier plötzlich. Der Dülmener klappte den Koffer schnell wieder zu und verriegelte ihn.
Mutmaßlich ein Rindenskorpion
Letztlich holte das Dülmener Ordnungsamt den Wäschekoffer ab. Die Naturschutzbehörde des Kreises hat die genaue Spezies zwar noch nicht endgültig bestimmt, geht aber davon aus, dass es sich um einen Rindenskorpion handelt. Das Gift der Tiere kann unter bestimmten Umständen für Menschen gefährlich werden.
Koffer lag tagelang im Auto
Der Dülmener wundert sich, dass der Skorpion überhaupt lebend hier angekommen ist. Denn der Koffer mit dreckiger Wäsche habe in der Türkei tagelang in einem stark aufgeheizten Auto gelegen. Der Familienvater hatte unter anderem eine Rafting-Tour in einer Bergregion gemacht.
Zoo Rheinberg übernimmt Skorpion
Bei der Naturschutzbehörde des Kreises Coesfeld kann der Skorpion nun aber nicht dauerhaft bleiben. Sie hat bereits einen Abnehmer gefunden: Den Zoo in Rheinberg. Das Dülmener Ordnungsamt wird das Tier am Montag dorthin überführen. Und dann wird der Dülmener seinen Reisekoffer zurückerhalten – wohl ohne weitere Überraschungen.
Unsere Quellen:
Darüber berichtet der WDR am 16. August 2024 auch im Radio auf WDR2.