Rahmedetal: Das große Aufräumen nach der Brückensprengung

Stand: 08.05.2023, 17:25 Uhr

Drei schwere Baumaschinen tummeln sich auf dem Schutthaufen, der mal eine Brücke war: ein Greifer, eine Riesenschere und ein Meißel.

Von Franz Altrogge

Es ist mittags gegen 14 Uhr und die Baustelle sieht so aus, als würde hier seit Wochen gearbeitet. Vor dem Wall liegen bereits sortiert unterschiedliche Haufen Metall gelagert, links - schwer verbogen durch den Brückensturz - dicke Eisenträger.

Es fällt viel Metallschrott an | Bildquelle: WDR/Franz Altrogge

Susanne Schlenga, Sprecherin der Autobahn GmbH, erklärt, es handele sich genau um die Art Bauteil, bei denen die Verformungen festgestellt worden waren, wegen derer die Brücke dann gesperrt und am Ende gesprengt werden musste.

Diese speziellen Beulen waren allerdings etwas dezenter, konnten von menschlichen Augen gar nicht so einfach wahrgenommen werden, sondern wurden erst mithilfe von Laserscans entdeckt. Darum hatte man auch so lange die Dringlichkeit nicht festgestellt.

Die Brücken-Fahrbahn liegt auf dem Steilhang | Bildquelle: WDR/Franz Altrogge

Besonders an den Steilhängen sieht es gerade tatsächlich so aus, als läge eine Fahrbahn auf dem Boden. Das wird auch noch eine Weile so bleiben, denn als erstes soll in das Fallbett der Brücke eine Schneise geschlagen werden, um die Altenaer Straße wieder in Betrieb zu nehmen. Dafür sind alleine fünf Wochen Arbeit vorgesehen.

Hohe Recyclingquote

Michael Neumann, der Leiter der Baustelle, erklärt das Recyclingkonzept: Die verschiedenen Metallsorten werden separiert und als sortenreines Altmetall wieder eingeschmolzen.

Dazu greifen die Maschinen an Ort und Stelle ganze Brocken der Fahrbahn, schlagen den Asphalt ab, zerhauen die Betonbrocken dann so, dass der Greifer der nächsten Maschine die Bewehrungseisen scheinbar einfach aus den Brocken ziehen. Die liegen dann auf einem Extrahaufen und warten auf gesonderten Abtransport. Aus sicherer Entfernung wirken sie nur wie ein Knäuel von Drahtresten.

Verschiedene Metallsorten werden getrennt, verschiedene Gesteins- und Bodensorten auch: Asphalt, Beton und Erdreich können mindestens für neue Dämme und Straßenuntergründe wiederverwendet werden. Michael Neumann spricht von 90% Recyclingquote, die sie sich hier vorgenommen haben.

Nur eines gehe nicht: Die neue Brücke über das Rahmedetal wird nicht aus den Trümmern der alten entstehen können. So weit gehen die technischen Möglichkeiten der Nachhaltigkeit dann doch nicht.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 08.05.2023 im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Südwestfalen und im Radio auf WDR 2.