NATO übt in Minden möglichen Einsatz

Stand: 05.05.2022, 07:43 Uhr

An der Weser bei Minden trainieren für fast drei Wochen Soldatinnen und Soldaten den schnellen Übergang über einen Fluss. Das ist Teil einer großangelegten Übung der "NATO Response Force".

Von Uwe Pollmann

Im Fokus der Manöver steht der Aufbau einer Schwimmschnellbrücke mit Amphibienfahrzeugen. Auf der sollen so schnell wie möglich auch gepanzerte Fahrzeuge die Weser überqueren können. Mehrere hundert Einsatzkräfte sind nach Angaben eines Bundeswehr-Sprechers in Minden dabei.

Brückenbau ist wichtiges Thema

"Ich glaube, derzeit ist das Bewegen von großen Truppen quer durch Europa ein ganz großes Thema. Und da ist natürlich gerade das, was wir hier in Minden machen, nämlich das Überwinden von Gewässern, ein wichtiger Bestandteil dabei," sagt Oberstleutnant Stefan Klein vom deutsch-britischen Brückenbatallion in Minden.

Teil einer multinationalen Großübung

Soldaten errichten eine Brücke | Bildquelle: WDR/Pollmann

Die Teilnehmenden kommen aus neun NATO-Ländern. Ziel ist es, gemeinsam rasch handeln zu können. Die Übungen gehören zur multinationalen Truppenübung „Wettiner Heide“ mit über 7.500 Soldaten, die hauptsächlich in Niedersachsen und an den Flüssen Weser und Elbe stattfindet.

An beiden Gewässern üben die Einheiten den Übergang. Der Raum Bergen/Munster in Niedersachsen bildet dabei laut Bundeswehr "ein fiktives Einsatzland, welches einer fiktiven Bedrohung ausgesetzt ist". Die „NATO Response Force“ habe "den Auftrag die Souveränität des Einsatzlandes unter dem Einsatz militärischer Mittel wiederherzustellen".

Russische Invasion macht Übungen besonders notwendig

Für Menschen in den Übungsgebieten bedeute das in den nächsten Tagen "mehr militärische Bewegungen im öffentlichen Raum" und vereinzelt "Einschränkungen im öffentlichen Straßenverkehr". Denn die Anfahrt ist für Minden vom Truppenübungsplatz Senne.

Vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine sei die Übung besonders wichtig. Das verdeutliche "auf schockierende Weise die Notwendigkeit solcher umfangreichen und hochgradig professionellen multinationalen Übungen", so der Kommandeur der zuständigen Panzergrenadierbrigade 37, Brigadegeneral Alexander Krone.