Nicht bei jedem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung habe man die fachlichen Verfahrensstandards zum Kinderschutz eingehalten, hieß es am Dienstag gegenüber dem WDR.
Künftig engmaschigere Kontrollen
Man sei davon ausgegangen, dass das Kind bei seiner Mutter in Italien leben würde. Das Jugendamtes räumte auch ein, dass offenbar nicht alles sauber dokumentiert worden sei.
Das Jugendamt des Kreises Olpe beabsichtige, seine organisatorischen Strukturen zu überprüfen und sich dabei vom Landesjugendamt beraten zu lassen, heißt es. Es werde daran gearbeitet, die internen Verfahrensstandards zu verbessern. So soll jeder Hinweis auf eine Kindeswohlgefährdung künftig dem Vier-Augen-Prinzip unterliegen. Der Fall des Mädchens aus Attendorn wird am Mittwoch auch Thema im NRW-Rechtsausschuss sein.
Das achtjähriges Mädchen war über viele Jahre von seiner Mutter zuhause eingesperrt worden. Schon Ende September haben Jugendamt und Polizei das Haus durchsucht und dabei das Mädchen gefunden. Es wird jetzt von einer Pflegefamilie betreut. Gegen die Mutter des Kindes laufen Ermittlungen.
Über das Thema berichten wir am 15.11.2022 in der Lokalzeit Südwestfalen auf WDR 2.