Großeinsatz bei Brand in Mehrfamilienhaus in Kierspe: Sechs Verletzte

Das Mehrfamilienhaus, das am Freitagvormittag in Brand geraten war, ist nicht mehr bewohnbar. Die 46 Bewohner wurden vorübergehend an verschiedenen Orten untergebracht. Dabei half auch das Ordnungsamt, wie die Polizei aus dem Märkischen Kreis am Samstagmorgen gegenüber dem WDR erklärte.

Schwerer Einsatz für die Feuerwehr

Gegen 18 Uhr am Freitagabend hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle - aber damit noch nicht gelöscht. Denn die vom Balkon ausgehenden Flammen hatten sich über die Holzkonstruktion rasend schnell auf dem gesamten Dach ausgebreitet. Dies sei eine besondere Herausforderung gewesen, erklärt Andreas Pfaffenbach, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Kierspe.

"Die Balkone dieser in den 1970-er Jahren gebauten Häuser haben alle eine Holzvertäfelung. Das Feuer konnte sich seinen Weg durch einen Hohlraum suchen. Aufgrund einer Schiefer- und Bitumenschicht konnten wir nicht direkt löschen. Ein weiteres Problem war, dass wir mit der Drehleiter nicht direkt hinter das Gebäude fahren konnten, da dort ein Hang war. Wir können froh sein, dass wir das Nachbarhaus vor den Flammen schützen konnten", so Pfaffenbach. Deswegen wurde ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr Halver mit einem Teleskop-Arm zur Unterstützung angefordert.

Auch das Dach selbst konnte die Feuerwehr nicht mehr betreten, da es bereits an einigen Stellen eingestürzt war. Ab Mitternacht waren noch Nachlöscharbeiten notwendig, da immer wieder kleinere Glutnester aufflammten. Gegen kurz nach 4 Uhr in der Früh war das Feuer dann gelöscht und die Einsatzkräfte verließen die Einsatzstelle. Rund 60 Kräfte der Feuerwehr waren bei dem Großbrand im Einsatz. Zwischenzeitlich wurden Anwohner wegen der Rauchentwicklung über die NINA-Warnapp gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Sechs Menschen verletzt

Mittlerweile spricht die Feuerwehr von sechs Verletzten. Darunter sind zwei Hausbewohner und drei Feuerwehrleute, die teils wegen Kreislaufproblemen und Verdacht auf Rauchgasvergiftungen untersucht wurden. Auch eine Polizistin, die zuvor dabei geholten hatte, die Bewohner aus dem Haus zu retten, wurde wegen Rauchgasen ins Krankenhaus zur weiteren Untersuchung gebracht. Alle sechs Personen durften die Klinik noch am Abend wieder verlassen.

Polizei ermittelt die Brandursache

Was genau das Feuer ausgelöst hat, will die Kriminalpolizei jetzt ermitteln. Dafür werden wahrscheinlich Anfang der Woche Brandermittler ihre Arbeit aufnehmen. Zur Schadenssumme wollte sich die Polizei noch nicht äußern.

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