Es gibt einen ersten Ermittlungsansatz nach der illegalen Reifenentsorgung im lippischen Horn-Bad Meinberg. Die Reifen sind schon sehr alt, wurden also vor Jahrzehnten gefahren. Danach wurden sie vermutlich verwendet, um Planen oder Folien zu beschweren - eine typische Verwendung in der Landwirtschaft.
Die illegale Entsorgung sei gut geplant gewesen, sagt Försterin Susanne Holst vom Landesverband Lippe. Über Stock und Stein seien die Verursacher mit schweren Maschinen mitten in den Wald gefahren. Es wäre ein Zufall, wenn sie hier jemand beobachtet hätte. Auf den engen Waldwegen könne man sich schnell verfahren und stecken bleiben. Die Umweltsünder müssten also Ortskenntnisse gehabt haben.
Stadt bleibt auf Entsorgungskosten hängen
Der Wald gehört dem Landesverband Lippe. Aber entsorgen muss die wilde Müllkippe die Stadt Horn-Bad Meinberg – auf Kosten der Steuerzahler. Mindestens 3.000 Euro sind fällig. Die Reifen werden wohl in einer Verbrennungsanlage landen.
Dabei kommt es gar nicht so selten vor, dass Altreifen im Wald landen. Etwa 800 Stück sammeln Mitarbeiter vom städtischen Bauhof jedes Jahr ein, aber 600 Stück auf einmal, das ist ungewöhnlich.
Ordnungswidrigkeit oder Straftat?
600 Autoreifen im Wald. Dennoch ermittelt die Polizei aktuell nur wegen einer Ordnungswidrigkeit. Und aktuell hat sich auch noch kein Polizeibeamter am Tatort umgesehen. Auch deshalb hat Försterin Susanne Hoffmann nur wenig Hoffnung, dass ein Täter ermittelt wird. Der Landesverband Lippe als Waldeigentümer spricht dagegen von einer Straftat. Denn der Altreifenstapel liegt mitten in einem Naturschutzgebiet und die große Menge der abgekippten Reifen zeugen von viel krimineller Energie.
Über dieses Thema berichten wir auch in der WDR Lokalzeit OWL um 19:30 Uhr.