Kaserne in Gütersloh wird Flüchtlingsunterkunft

Stand: 26.01.2023, 16:21 Uhr

Ab dem Frühsommer sollen bis zu 1.000 Geflüchtete in einer ehemaligen britischen Kaserne in Gütersloh untergebracht werden. Das hat die Bezirksregierung der Stadt mitgeteilt.

In einem Telefonat informierte Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling den Gütersloher Bürgermeister Norbert Morkes darüber, dass die Bezirksregierung Detmold in den ehemaligen Princess Royal Barracks in Gütersloh eine Notunterkunft für Geflüchtete einrichten wird. Geplant sind bis zu 1.000 Plätze für geflüchtete Menschen.

Morkes: Enorme Herausforderung

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat die Stadt Gütersloh bereits knapp 1.000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen: "Das bedeutet eine enorme Herausforderung für unsere Stadt", sagt Bürgermeister Morkes. Daher sei es umso wichtiger, im engen Austausch mit der Bezirksregierung zu stehen.

Immens sei auch die Aufgabe für die soziale Infrastruktur in Gütersloh, so der städtische Sozialdezernent Henning Matthes. Das Jugendamt und die Flüchtlingsberatung seien bereits voll ausgelastet: "Unter anderem wird mit dem Land zu klären sein, wie die Betreuung schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher gestaltet werden kann, denn unsere Schulen sind voll".

Bezirksregierung: keine Schulpflicht in Notunterkunft

In einem Schreiben stellt die Bezirksregierung klar, dass die untergebrachten Kinder in einer Notunterkunft "weder die Kitas noch die Schulen in Gütersloh besuchen werden." Erst wenn die Menschen von der Bezirksregierung auf die Kommunen verteilt worden seien, gelte die Schulpflicht.

Unterkunft vermutlich nicht für Menschen aus der Ukraine

Die Bezirksregierung betont auch, dass in der Unterkunft nach aktueller Lage Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak untergebracht werden, die nur kurzzeitig dort sind. "Für eine Integration der geflüchteten Menschen in die Stadtgesellschaft wird daher weder ein Bedarf noch eine Gelegenheit bestehen", so die Behörde.

Planungen nicht beeinflusst

Die Kosten für den Betrieb der Notunterkunft werden von der Bezirksregierung getragen. Derweilen kann die Stadt Gütersloh für das Gelände der ehemaligen Mansergh Barracks wieder seine eigenen Pläne verfolgen, so Morkes. Auch diese Kaserne an der Verler Straße war für eine Geflüchtetenunterbringung geprüft worden.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.01.2023 im Radio auf WDR 2.