Um sieben Uhr am Morgen öffnet sich das Garagentor bei Familie Franke. Steffi Franke und ihre Tochter Marlene holen die Fahrräder. Frankes wohnen im Außenbereich von Gronau-Epe. Bis in die Euregioschule sind es sieben Kilometer. Vier Kilometer davon verlaufen über unbeleuchtete Wirtschaftswege.
Vater Matthias ist von hier aus noch mit dem Schulbus zur Schule gefahren. Den gibt es aber schon lange nicht mehr. Und seit dem neuen Schuljahr hält hier auch kein Schultaxi mehr.
Wirtschaftsweg dunkel und gefährlich
"Für uns war klar, dass wir in den dunklen Monaten Marlene nicht alleine zur Schule fahren lassen," sagt Matthias Franke. Auch Marlene fühlt sich auf der stockdunklen Strecke unwohl. Erst recht wenn es dort nass oder glatt ist. Gleichzeitig fahren hier auch viele schnelle Autos längs, die die Zehnjährige verunsichern.
Also begleitet Mutter Steffi ihre Tochter die vier Kilometer, bis es eine Straßenbeleuchtung gibt. Hier wartet Schulfreundin Frida, beide fahren jetzt gemeinsam zur Schule.
Weitere Buslinie wird aus Kostengründen eingestellt
Das eingestellte Schultaxi ist nicht das einzige Ärgernis. Eine weitere Buslinie, die ebenfalls in den Außenbereichen von Epe unterwegs ist, wird ab Januar aus Kostengründen eingestellt. Das brachte viele Eltern endgültig auf die Palme.
Elterninitiative hat ersten Erfolg
Sie gründeten eine Initiative, sammelte für eine Petition Unterschriften, machten Druck auf die Politik. Mit Erfolg: Ab Januar soll die gestrichene Buslinie für ein Jahr durch Schultaxis ersetzt werden.
Außerdem erstellt die Stadt Gronau zusammen mit den Eltern ein Konzept, das den freiwilligen Bustransport für alle Kinder in den Außenbereichen langfristig sicherstellt. Darauf hofft auch Steffi Franke, denn Marlene ist nicht ihr einziges Kinde, dass sie auf dem Schulweg begleitet.
Quellen:
- Elterninitiative
- Stadt Gronau
- Reporter vor Ort
Über das Thema berichten wir auch in der Lokalzeit Münsterland im WDR Fernsehen und auf WDR2.