Für Landwirt Hermann Dedert (56) aus Hiddenhausen im Kreis Herford steht die Diskussion exemplarisch für den chemischen Pflanzenschutz in der Landwirtschaft. Auf seinen rund 100 Hektar baut Dedert vor allem Getreidesorten wie Gerste, Roggen und Weizen an.
Wegen des vielen Unkrauts hat er Glyphosat dieses Jahr einmal angewendet. Dabei hinterfragt Dedert den Einsatz wegen der Debatte heute noch mehr als früher.
Glyphosat nützlich aber unter besonderen Bedinungen
Auch Dieter Hagedorn findet, dass Glyphosat ein nützliches Hilfsmittel ist. Der 62-jährige Landwirt besitzt rund 16 Felder rund um Lage im Kreis Lippe. Auch ihn beeinflusst die Debatte um das Pflanzenschutzmittel. Dabei findet er Glyphosat ackerbaulich sehr sinnvoll. Zum Einsatz kommt es jedoch auf einer Fläche nur im Schnitt alle fünf bis sechs Jahre. "So wie es nötig ist", sagt Hagedorn.
Landwirt Hermann Dedert nimmt die Debatte sehr emotional wahr und wünscht sich mehr Sachlichkeit. Jeden Einsatz von Glyphosat wägt Dedert gründlich ab. Dabei wurden die Möglichkeiten für den Einsatz immer weiter eingeschränkt. Außerdem ist das Mittel für ihn kaum anwendbar, weil viele seiner Flächen über Wasserschutzgebiet liegen.
Debatte um Zulassung von Glyphosat verunsichert
Landwirt Dieter Hagedorn bedauert die aktuelle Entscheidung der EU zur Zulassung von Glyphosat. „So kommen wir nicht voran“, sagt er und kritisiert, dass sich die Politik über die Wissenschaft stelle. Dabei sei sich diese bei der Unbedenklichkeit über den Einsatz von Glyphosat einig.
Außerdem könne ein Verbot innerhalb der EU auch die heimische Landwirtschaft gegenüber Nicht-Mitgliedsländern nach hinten werfen. Die Wettbewerbsfähigkeit würde leiden weil den Bauern ohne Glyphosat Mehrkosten entstehen könnten.