Fischsterben am Aasee - Konsequenzen

Lokalzeit Münsterland 13.08.2018 02:25 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR

Münster rechtfertigt späte Hilfe für den Aasee

Stand: 13.08.2018, 09:00 Uhr

  • Suche nach Ursachen und Lösungen
  • Stadt weist Verantwortung zurück
  • Retten, was noch zu retten ist

Seit Freitag (10.08.2018) sind einige hunderttausend Fische in Münsters Aasee durch Sauerstoffmangel verendet. Etwa 90 Prozent der Fische im See seien tot, schätzen das münstersche Umweltamt und der Anglerverein "Frühauf Münster".

Fischsterben: Dauermesseinrichtung Maßnahme für Zukunft

WDR 2 13.08.2018 03:19 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR 2


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Schon seit dem Wochenende versucht die Feuerwehr, den Sauerstoffgehalt des Wassers mit Hochleistungspumpen zu erhöhen und so möglicherweise noch lebende Fische zu retten. Unterdessen fragen sich viele Münsteraner, ob das massenhafte Fischsterben hätte verhindert werden können.

Ökologische Katastrophe mit Ansage?

Kritiker meinen, die Katastrophe sei vorhersehbar gewesen, die Stadt hätte zum Beispiel schon während der Hitzephase der vergangenen Wochen Belüfter zur Sauerstoffzufuhr in den See einsetzen können.


Münsters Umweltdezernent Matthias Peck widerspricht. Der Aasee sei nach der großen Hitze ganz plötzlich gekippt, die städtischen Mitarbeiter hätten das nicht ahnen können.

"Wir wissen nicht, ist genau jetzt die kritische Grenze erreicht, wo das System kippt oder überlebt es das gerade noch mal", so Peck. "Das vorherzusagen, bei einem derart komplexen System, das ist schon schwierig." Nach Angaben der Stadt hatte ein Grünalgensterben in der Nacht auf Donnerstag die Sauerstoffwerte zusätzlich plötzlich sinken lassen.

Krisenstab kommt zusammen

Zwei tote Fische liegen auf dem Boden.

Massenhaft verendeten die Fische

In einer Sitzung am Montag (13.08.2018) wollte der Krisenstab der Stadt über das weitere Vorgehen beraten. Unter anderem sollte es wohl darum gehen, wie die verbliebenen Fische gerettet werden können. Daneben müssen sich die Beteiligten auch damit auseinandersetzen, welche Konsequenzen das massenhafte Sterben im Aasee in Münsters Innenstadt für die Zukunft haben wird.

Retten was noch zu retten ist

"Insgesamt müssen wir davon ausgehen, dass wir mehr als 20 Tonnen toten Fisches aus dem Aasee haben herausnehmen müssen", hatte Umweltdezernent Matthias Peck am Wochenende gesagt. Vom Fischleben sei im Aasee nicht mehr viel übrig. "Wenn ich den kompletten Fischbestand jetzt wieder aufbauen will, dauert das etliche Jahre", sagte Horst Kröber, Vorsitzender des Landesfischereiverbands Westfalen-Lippe im Gespräch mit dem WDR: "Jetzt müssen wir gucken, was ist noch zu retten ist."