Zoobesucher äußerten in den sozialen Medien ihr Entsetzen. Das Tier habe über Stunden den Kopf in eine Wasserschüssel gehalten. Auf einem privaten Video wirkt das Faultier zunehmend apathisch.
Viel getrunken und unruhig hin und her gelaufen
Auf die Situation angesprochen, hätten die Tierpfleger gleichgültig reagiert. Der Zoo widerspricht dieser Darstellung. Der Tod des Tieres sei nicht absehbar gewesen. Es habe zwar viel getrunken und sei unruhig gewesen, hätte sich sonst aber normal verhalten. Die Aufnahmen der Besucher hätten dem Zoopersonal nicht vorgelegen.
Todesursache vermutlich Hitzestress
Am 10. Juli hatte das Zoo-Team das Faultier "Pauli" tot aufgefunden. Um Klarheit über die Todesursache zu erhalten, wurde "Pauli" obduziert. Demnach ist das Tier "mit hoher Wahrscheinlichkeit" am Hitzestress gestorben, so der Zoo in seiner schriftlichen Erklärung.
Zoo betroffen über Tod des Tieres
Der Zoo bedauert den Tod des Tieres und die Fehleinschätzung des Teams hinsichtlich der Klimatisierung der neuen Meranti-Halle für exotische Tiere. Die Klimaanlage sei noch nicht angeschaltet gewesen, weil die Luftzufuhr nach Einschätzung der Mitarbeiter ausgereicht habe.
"Uns sind in der Einschätzung der technischen und tierischen Situation Fehler passiert, unter denen wir leiden und die uns tief betroffen machen," so die Erklärung des Zoos. "Wir geben alles, um solch einen Vorfall nie wieder erleben zu müssen."
Auch tote Störche zu beklagen
Der Allwetterzoo Münster ist derzeit nicht nur wegen des toten Faultiers in der Kritik. Auf einem Dach einer Geier-Anlage sind in den vergangenen Wochen mehrere junge Störche gestorben. Sie hatten sich auf dem Gitterdach der Anlage verfangen und sind dort qualvoll verhungert.
Der Zoo hat die Tiere nicht aus ihrer misslichen Lage befreit, um darunter befindliche Geier-Küken nicht zu gefährden. Es habe die Gefahr bestanden, dass die Geier-Küken vor Schreck aus dem Nest springen. Die Geier gehören aber zu einer im Bestand stark bedrohten Art und sollen später in Bulgarien ausgewildert werden.