Die Glastür der futuristischen Kapsel wird von den Entwicklern noch per Hand in die vorbereitete Fassung des Prototypens "Hermann" gehoben und festgemacht. Trotzdem lässt sich schon sehr gut erahnen, wie die futuristischen Monocabs in Zukunft einmal unterwegs sein könnten.
"Es ist wie im ICE, oder noch besser." Bastian Brouwer aus Bad Salzuflen

Für die ersten öffentlichen Tests ist unter anderem auch Familie Brouwer aus Bad Salzuflen angereist - und war ganz angetan von dem ruhigen Fahrgefühl. Die neue Technik fasziniert Groß und Klein, denn auch der siebenjährige Peer fand die Fahrt zusammen mit dem Papa und seinem Opa "richtig cool".
Technikinteressierte sind begeistert

Technikinteressierte kommen bei den kurzen Testfahrten voll auf ihre Kosten: Christel Merz aus Detmold war sogar so überzeugt, dass sie sich gewünscht hätte, mit dem Monocab gleich über die 30 Meter lange Teststrecke hinaus direkt weiter durchs Extertal fahren zu können.
"Ich wäre gerne noch weiter gefahren. Das wär' was für OWL." Christel Merz aus Detmold
Und auch das Forschungsteam rund um Ideengeber Thorsten Försterling hat am Nachmittag ganz genau hingeschaut, wie die Öffentlichkeit das erste Mal auf die kleinen Kabinen reagiert. Ziel war es, die neue Technologie erlebbar zu machen und erste Erfahrungen zu sammeln, wie das neue Verkehrsmittel bei Bürgerinnen und Bürgern ankommt. Försterling zieht ein positives Fazit:
"Wir sind sehr begeistert, wie groß das Interesse für die Monocabs und ihre Technik ist." Thorsten Försterling, TH OWL
Konzipiert und umgesetzt wird das Projekt von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe sowie von weiteren Partnern aus der Wissenschaft.
Zukunft der Monocabs bleibt vorerst Vision
Infostände und technische Modelle zeigen Visionen und Ziele, die das Team für ihr neues Fortbewegunsgmittel haben: Monocabs sollen zukünftig alte Bahnstrecken wie auch die Extertalbahn wieder nutzbar machen - ohne neue Schienen verlegen zu müssen. Anders als klassische Züge brauchen sie dafür aber nur eine Schiene. Sie balancieren sich selbst aus und können sich so auch auf eingleisigen Strecken in beiden Richtungen begegnen.
Ob und wann die futuristischen Fahrzeuge in den regulären Betrieb gehen, ist aber noch unklar: Die Entwickler haben einen groben Zeitplan bis 2030 vor Augen, sehen selbst aber auch noch viele Herausforderungen.
Skepsis gegenüber neuer Technik abbauen
Unsicherheiten gegenüber den autonomen Fahrzeugen ließ sich unter den Testern nur weniger feststellen: Weit über 100 Interessierte stiegen bereitwillig in das neuartige Schienenfahrzeug. Einige kritische Einwürfe gab es dann aber doch: Besucher Jan Mehring ist beruflich Lokführer und kann sich noch nicht vorstellen, dass die Fahrzeuge bei den aktuellen Vorschriften im Bahnbetrieb zeitnah alltagstauglich eingesetzt werden können. Er sagt aber auch: Es fehle ihm heute schon an Kollegen. Ein Punkt, bei dem die Führerlosen Monocabs abhilfe schaffen könnten.
Jeder und Jede Interessierte konnte sich im Vorhinein über die Webseite des Projekts anmelden. Für die weiteren Termine im April und Mai gibt es nur noch wenige Restplätze.
"Ruhiges Fahrgefühl": Publikum von Monocabs in Dörentrup begeistert. 00:46 Min.. Verfügbar bis 28.03.2026.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- THOWL
Über dieses Thema berichten wir am 28.03.2025 auch im Radio: WDR 2 OWL, 15.30 Uhr.