Verkehrsversuch für mehr Sicherheit in Emsdetten gescheitert

Der Verkehrsversuch sollte eine gute Sache werden. Die Stadt Emsdetten installierte 15 Zentimeter hohe Barrieren, um einen Fahrradstreifen von der Taubenstraße zu trennen. Wegen großer Sicherheitsbedenken ist der Verkehrsversuch jetzt aber vorzeitig beendet worden.

Die Anwohner des Verkehrsversuchsabschnittes waren von Anfang an skeptisch: "Ich habe die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, alle in der Straße. Das sind ja Stolperkanten." Anwohner Ludger Wohlfahrt erzählt das im Rückblick.

Mit seiner bösen Vorahnung sollte er Recht behalten - und das auch selbst zu spüren bekommen. Kaum war der Verkehrsversuch gestartet, begannen die Unfälle.

"Einen sicheren Raum schaffen"

Dabei war das das Ziel der Stadt Emsdetten und des Kreises Steinfurt: mehr Sicherheit. Doch die Beschwerden von Bürgern über den Versuch wurden nicht gehört.

Ludger Wohlfahrt und andere versuchten auf den neu geschaffenen Brennpunkt aufmerksam zu machen. "Die Stadt aber fühlte sich nicht zuständig", sagen Anwohner heute.

Sie betonen, dass auch die Politik auf Eilantrag beim zuständigen Ausschuss gegen einen Stopp des Versuches votiert habe. Auch beim Kreis Steinfurt sei man nicht weitergekommen.

Polizei bringt Bewegung

Ausgelöst ist der Stopp nun wohl nicht zuletzt durch die Kreispolizei Steinfurt: "Wir haben eine Unfallhäufung festgestellt. 10 Verkehrsunfälle mit drei Schwer- und vier Leichtverletzten. Das waren Fußgänger, Radfahrer und ein Motorradfahrer."

Deshalb haben Stadt und Kreis nun eilig entschieden und mitgeteilt: "Der Verkehrsversuch des geschützten Radweges wird vorzeitig beendet."

Versuch macht klug?

Anwohner Ludger Wohlfahrt sieht jetzt den Straßenarbeitern beim Rückbau der Barrieren zu und schüttelt noch immer den Kopf: "Ich war nach dem Sturz drei Tage im Krankenhaus wegen einiger Prellungen und einer schweren Gehirnerschütterung."

Jetzt werden die Fahrradstreifen rot markiert. Und Ludger Wohlfahrt wundert sich weiter: "Ich wohne hier seit 40 Jahren. Unfälle mit Fahrrädern hat es vorher nie gegeben."

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