"Warum sollte man immer das Gewöhnliche tun?", fragt Bertelsmann-Chef Thomas Rabe auf der Bilanz-Pressekonferenz angesprochen auf die frühzeitige Ankündigung seines Abschieds im Jahr 2026. Mitte März hatte der Vorstandsvorsitzende in einem Interview darüber gesprochen, Bertelsmann nach Ende seines Vertrags in knapp drei Jahren zu verlassen und auch nicht in den Aufsichtsrat zu wechseln. Auf WDR-Anfrage zeigt sich der Bertelsmann-Chef zufrieden mit seiner Entscheidung.
Zuwächse bei Büchern, Musik und Bildungsangeboten
Bei der Vorstellung des Geschäftsberichts des Gütersloher Unternehmens, das weltweit in 50 Ländern aktiv ist, sagt Thomas Rabe: "Wir blicken auf ein gutes Jahr zurück." Das Konzernergebnis wurde um mehr als 25 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gesteigert. Dazu trug auch der Verkauf von Anteilen am Servicecenter-Anbieter Majorel bei. Der Umsatz ging leicht zurück, blieb mit 20,2 Milliarden Euro aber auf dem Rekordniveau des Vorjahres.
Weltweit arbeiten für Bertelsmann mehr als 80.000 Menschen. Am Standort Gütersloh sind etwa 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Im vergangenen Jahr verzeichnete Bertelsmann Zuwächse im Buch-, Musik und Bildungsgeschäft, demgegenüber stehen rückläufige Werbeerlöse im Fernsehen. Insgesamt profitiere Bertelsmann "von der breiten Aufstellung", sagt Thomas Rabe, der seit 2012 Vorstandsvorsitzender ist.
Bis zu seinem Abschied 2026 läuft das Strategieprojekt Boost, durch das Milliarden in das schnellere Wachstum bereits bestehender Geschäfte investiert werden sollen. Zusätzlich möchte Thomas Rabe neue Geschäftszweige aufbauen und zum Beispiel im US-Gesundheitsmarkt expandieren, etwa durch digitale Gesundheitsangebote. "Es geht darum, neue Geschäftsbereiche aufzubauen, um Bertelsmann noch breiter aufzustellen", sagt Rabe, "ich werde bis zum letzten Tag mit unveränderter Kraft weiterarbeiten."
Unsere Quellen:
- Thomas Rabe, CEO Bertelsmann
- Bilanz Bertelsmann
- Pressekonferenz Bertelsmann AG
- deutsche presse Agentur (dpa)