Arnsberger Rat stimmt gegen A 46-Ausbau

Stand: 09.12.2022, 11:16 Uhr

Der Arnsberger Rat hat sich gegen weitere Planungen zum Lückenschluss der Autobahn 46 ausgesprochen. Die Ratsentscheidung wurde von Protesten begleitet.

Mehr als 100 Demonstrant:innen standen vor dem Rathaus, dazu 14 beleuchtete Trecker mit Schildern und Plakaten wie „Acker statt Asphalt“ oder „unser Land – euer Leben“. Ihr Ziel: Den 49 Ratsmitgliedern vor Augen führen, wovor sie sich fürchten: Dass eine Autobahn – egal auf welcher Trasse – wertvolle Landschaften zerstören würde.

Überraschendes Abstimmungsergebnis

14 beleuchtete Traktoren waren in einem Protestzug nach Arnsberg gefahren. | Bildquelle: WDR

Bis zuletzt hat niemand eine Prognose gewagt, wie die geheime Abstimmung ausgehen würde. Dann die Überraschung: mit 30 Stimmen fordert die Mehrheit, die weitere Planung für eine mehrspurige Straße abzulehnen, egal, ob es am Ende eine Autobahn oder eine Bundesstraße wird.

Der Beschluss stoppt die Autobahnplanung nicht automatisch. Die Hoffnung ist aber, dass Balve und Hemer als betroffene Kommunen nachziehen. Menden und Fröndenberg drohen schon mit Klagen. Damit wollen sie die Landes- und Bundespolitik dazu bringen, sich neu mit der Verkehrsplanung im Sauerland beschäftigen.

Teuerste Autobahnkilometer Deutschlands

Der Protest fand seinen Weg bis in den Ratssaal - erfolgreich. | Bildquelle: WDR

Bisher endet die A46 in Hemer. Ein Weiterbau in Richtung Arnsberg wäre nur etwa 20 Kilometer lang. Allerdings könnten das die teuersten Autobahnkilometer in Deutschland werden, weil Tunnel und Brücken durch die hügelige Landschaft gebaut werden müssten. 700 Millionen Euro Baukosten stehen im Raum.

Trassensuche schon 50 Jahre

In den vergangenen 50 Jahren haben Planer vergeblich eine Trasse gesucht, die die nicht durch Naturschutzgebiete wie das Ruhrtal oder dicht an Dörfern entlang führt.

Über dieses Thema berichten wir am Freitag, 9.12.22 auf WDR2.