Das dritte Adventswochenende zählt für den Einzelhandel traditionell zu den umsatzstärksten Tagen des Jahres, vielerorts gibt es einen verkaufsoffenen Sonntag. Und die Menschen in Deutschland sind einer Umfrage zufolge ungeachtet der hohen Preise in vielen Bereichen offenbar auch in Kauflaune – zumindest, was Weihnachtsgeschenke betrifft.
Nach der Weihnachtsstudie 2023 der FOM Hochschule reduziert nur knapp jeder Fünfte sein Budget für Geschenke. Die Befragten geben hierfür im Schnitt 507 Euro aus. An der Befragung, die als repräsentativ gilt, hatten rund 57.500 Menschen teilgenommen.
Das sind die beliebtesten Weihnachtsgeschenke der Deutschen
Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken der Deutschen zählen - wie in den vergangenen Jahren - Bücher (49 Prozent). Auf den Plätzen zwei und drei landen Kleidung, Schuhe und Accessoires (45 Prozent) sowie Kosmetika und Parfüm (44 Prozent). Gutscheine und Abo-Modelle, jahrelang ein Geschenke-Klassiker, kommt der Studie zufolge aktuell nur noch auf Platz acht (33 Prozent).
Am meisten Geld geben Schenkende indes für andere Präsente aus: Zu den Top drei gehören laut der Studie der FOM Hochschule in diesem Jahr Smartphones (152 Euro), Reisen und Freizeitaktivitäten (140 Euro) und weitere elektronische Geräte (132 Euro).
Verlauf des Weihnachtsgeschäfts uneinheitlich
Bislang verlief laut Handelsverband NRW das Weihnachtsgeschäft gemischt. Besonders in größeren Städten seien die Händler rund um den Black Friday, Nikolaus und die ersten Adventssamstage zufrieden gewesen. In kleineren Städten sei das Geschäft davon abhängig, ob es einen Weihnachtsmarkt gibt und ob die Einkaufszonen festlich geschmückt sind. Ansonsten würden die Kunden lieber woanders hinfahren.
Generell sei aber die Stimmung wegen kurzzeitig eher schlechter Geschäfte eingebrochen. Die bisherigen Umsätze seien enttäuschend gewesen: "Sowohl die Kundenfrequenzen als auch die Umsätze sind der Woche zum dritten Advent gegenüber der Vorwoche angestiegen, liegen aber immer noch mehrheitlich unter dem Vorjahresniveau", sagte Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands NRW, am Sonntag. Es sei noch "Luft nach oben". Nun setze der Handel in NRW darauf, dass die Menschen noch in Festtagsstimmung kommen – und sich für Weihnachtseinkäufe in die Innenstädte begeben.
Wichtige Termine fürs Verschicken von Paketen
Wer das Gekaufte als Paket verschicken will, sollte folgendes beachten: Die DHL will Päckchen und Pakete innerhalb Deutschlands noch vor Heiligabend ausliefern, wenn sie spätestens am 20. Dezember verschickt wurden. Für Briefe und Postkarten wird der 21. Dezember genannt - vor der Briefkastenleerung. Hermes sagt, Pakete kommen dann noch vor Weihnachten an, wenn sie spätestens am 19. Dezember mittags abgeschickt werden.
"Großkampftag" für den Handel am 23. Dezember?
Auch wenige Tage vor Heiligabend könnte es in den Läden noch einmal richtig voll werden. Nicht ausgeschlossen ist allerdings, dass die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi das Weihnachtsgeschäft mit Warnstreiks ausbremst. Das hatte Verdi-Chef Frank Werneke unlängst angekündigt.
Und Last-Minute-Geschenke? Daraus wird im klassischen Einzelhandel nichts – weil Heiligabend in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt. Der Handelsverband NRW sagte dem WDR, für das Personal in den Läden könnte nun der 23. Dezember zum "Großkampftag" werden, da viele dann quasi auf den letzten Drücker sich auf Shopping-Tour begeben. Und übrigens: Wer es wirklich nicht schafft, bis zum Abend des 23. Dezember Präsente zu kaufen: In Flughäfen und auf großen Bahnhöfen sind auch sonntags etwa Bücher und Parfüm zu erwerben.