Warnstreiks an NRW-Flughäfen: Keine Flüge von Dortmund und Weeze aus

Stand: 15.03.2024, 08:20 Uhr

Nachdem am Donnerstag am Flughafen Köln/Bonn gestreikt wurde, sind heute unter anderem die Flughäfen Dortmund und Weeze betroffen.

In Dortmund, Weeze, Hannover, Dresden, Leipzig sowie Karlsruhe/Baden-Baden hat die Gewerkschaft Verdi ihre Mitglieder zur Teilnahme an ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Am späten Donnerstagabend traten in Hannover die ersten Beschäftigten in den Ausstand. Mit den Warnstreiks will Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde am 20. März den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

In Dortmund und Weeze werden am Freitag ganztägig keine Flugzeuge starten. 38 Flüge waren in Dortmund geplant, nach Angaben des Flughafens sind rund 7.000 Passagiere betroffen. In Weeze waren 15 Starts geplant. Damit werden mehr als 2.500 Passagiere ihre Reise nicht antreten können, heißt es vom Airport. Aufgrund des Streiks sind im Flughafen Weeze auch alle Geschäfte, Cafés und Restaurants geschlossen.

Zahlreiche Abflüge wurden auf andere Flughäfen wie Münster/Osnabrück oder Paderborn/Lippstadt verlegt. Beide Flughäfen bitten die Passagiere darum, sich vor der Anreise bei der jeweiligen Fluggesellschaft über den Status ihres Fluges zu informieren.

Lufthansa und Flughafenstreiks WDR Studios NRW 15.03.2024 00:19 Min. Verfügbar bis 15.03.2026 WDR Online

Streiks bereits am Donnerstag

Bereits am Donnerstag hatten Warnstreiks des Sicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen den Betrieb weitgehend zum Erliegen gebracht. Betroffen waren Flughäfen in Köln/Bonn, Berlin, Hamburg, Stuttgart sowie Karlsruhe/Baden-Baden. In der Regel wurden sämtliche Abflüge gestrichen, weil Passagiere und Waren keine Sicherheitskontrollen mehr durchlaufen konnten.

Bei den Landungen kam es ebenfalls zu zahlreichen Ausfällen. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV wurden mehr als 580 Flugverbindungen abgesagt. Für Freitag rechnet der Verband mit einer deutlich geringeren Anzahl abgesagter Verbindungen. 

Bisher fünf Verhandlungsrunden

Bei den Tarifverhandlungen geht es um die Löhne und Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. In dem Tarifkonflikt gab es bislang fünf Verhandlungsrunden.

In einen der anderen aktuellen Tarifkonflikte im Luftverkehr kam am Donnerstagabend noch Bewegung: Verdi und die Lufthansa kündigten an, in den Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal eine Schlichtung anzupeilen. Parallel will Verdi eine Urabstimmung vorbereiten, um den Boden für "Erzwingungsstreiks" vorzubereiten. 

Arbeitgeber kritisieren Streikausmaß

Die Arbeitgeber kritisierten das Ausmaß der derzeitigen Arbeitskämpfe im Luftverkehr als unangemessen und verwiesen auf einen millionenschweren wirtschaftlichen Schaden. Anders als etwa in der Auto- oder Textilindustrie könnten diese Einnahmeausfälle nicht anschließend in Sonderschichten ausgeglichen werden, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft am Freitag mit. "Ein gecancelter Flug bleibt ein verlorener Flug", hieß es.

Die Gewerkschaften schwächten die materielle Basis der Unternehmen und ihrer Beschäftigten, kritisierte Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. "Das dadurch verlorene Geld fehlt jetzt bei den Ausgaben für die Beschäftigten und für Investitionen in den Klimaschutz und in die Stabilität des Flugbetriebs."

Über dieses Thema berichtet der WDR unter anderem in den Hörfunknachrichten WDR aktuell bei WDR 2 und WDR 5.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Flughäfen Dortmund und Weeze
  • WDR Reporterin vor Ort