Musk: Twitter will Gebühren für Tweetdeck und begrenzt Zahl der lesbaren Tweets

Stand: 04.07.2023, 10:28 Uhr

Nachdem Twitter bereits eine vorübergehende Lesebeschränkungen eingeführt hat, will der Kurznachrichtendienst jetzt auch noch Gebühren für die Nutzung von Tweetdeck einführen. Was all das bedeutet und wie Elon Musk den Schritt begründet.

Wer Twitter nutzen will, bei dem erscheint unter Umständen entweder die Fehlermeldung "Etwas ist schiefgelaufen. Probiere, es erneut zu laden”. Oder aber "Sorry, aber du hast das Zugriffslimit erreicht. Bitte warte einen Moment und versuche es erneut." Grund sind vorübergehende Lesebeschränkungen, die das Unternehmen nun eingeführt hat. Aber das ist nicht die einzige Neuerung. Jetzt will Twitter auch den Zugang zu seinem Produkt "TweetDeck" auf verifizierte Nutzer beschränken.

Neue Einnahmen für Twitter

Verifizierte Nutzer müssen Gebühren für die Nutzung des Kurznachrichtendienstes bezahlen. "TweetDeck" ermöglicht es Twitter-Nutzern, unterschiedliche Accounts, denen sie folgen, in Kolumnen einzuteilen, um sich so eine bessere Übersicht zu verschaffen. Der Zugang zu "TweetDeck" war bisher für alle Twitter-Nutzer kostenlos. Die geplanten Gebühren für "TweetDeck" könnten Twitter neue Einnahmen bringen.

Mit der Lesebeschränkung wolle das Social-Media-Netzwerk gegen ein "extremes Ausmaß" von Datensammlungen vorgehen, teilte Twitter-Eigentümer Elon Musk am Samstag auf der Plattform mit. Diese sei vorübergehend und notwendig, um dem "extremen Ausmaß an Datenabschöpfung und Systemmanipulation" entgegenzuwirken, so Musk. Was er damit konkret meint, führte er nicht aus.

Diese Beschränkungen kündigt Musk an

Nutzer sollen nur noch eine beschränkte Zahl an Beiträgen lesen können:

  • Verifizierte Nutzer sollen pro Tag 10.000 Tweets lesen dürfen.
  • Nicht verifizierte Nutzer dürfen demnach nur 1.000 Tweets pro Tag lesen.
  • Und erst kürzlich angemeldete nicht verifizierte User können nur 500 Tweets pro Tag lesen.

Verifizierte Nutzer zahlen einen monatlichen Betrag für das Verifikations-Häkchen. Eine echte Verifizierung gibt es dabei nicht, nur eine Telefonnummer wird bestätigt. Nicht verifizierte Nutzer zahlen nichts.

Kritik an der neuen Regelung

Die neue Beschränkung sorgte bei vielen Nutzerinnen und Nutzern für Unmut, weil sie nicht mehr wie gewohnt auf die auf der Plattform geteilten Inhalte zugreifen konnten. Im deutschsprachigen Raum verbreitete sich am Samstag der Hashtag #RIPTwitter, der sich mit "Ruhe in Frieden, Twitter" übersetzen lässt. Auch in den USA gab es viel Kritik.

Musk reagierte und kündigte in einem weiteren Beitrag auf Twitter an, das Limit bald erhöhen zu wollen. Nutzerinnen und Nutzer verifizierter Accounts könnten dann statt 6.000 bis zu 8.000 Beiträge pro Tag lesen, solche mit nicht verifizierten Accounts 800 statt 600. Neue nicht verifizierte Accounts hätten dann Zugriff auf maximal 400 statt 300 Beiträge. Kurz darauf twitterte Musk erneut und nannte als neue Limits 10.000, 1.000 und 500 Beiträge.

Seit der Twitter-Übernahme durch Musk vor gut acht Monaten hat sich bei dem Kurznachrichtendienst vieles verändert. Die Veränderungen bei den blauen Symbolen, die einst einen von Twitter verifizierten Account auswiesen, sorgte für besonders viel Kritik, auch bei vielen der populärsten Nutzer seiner Plattform. Viele Prominente, für die die Häkchen einst geschaffen wurden, weigerten sich, dafür Geld zu bezahlen. Dagegen sprangen viele Musk-Fans und Rechte, die sich vom "alten Twitter-Regime" unterdrückt fühlten, auf den Zug auf.