Eine Stunde, Tausende Teilnehmende, mehr als 150.000 Kilogramm Tomaten: Menschen aus aller Welt sind wieder in die kleine Gemeinde Buñol in der Region Valencia geströmt, um sich bei der berühmt-berüchtigten "Tomatina" eine zünftige Tomatenschlacht zu liefern.
Von elf bis zwölf Uhr, genau 60 Minuten lang, pfefferten sich die Teilnehmenden die Tomaten nur so um die Ohren. Mit alten Klamotten und teilweise Taucherbrillen "bewaffnet", stürzten sich rund 20.000 Menschen begeistert in die Schlacht.
Die Technik dabei: Die überreifen Tomaten quetschen, dann schmeißen – das beugt Verletzungen vor. Um sich den "Ketchup" abzuwischen, wurde immer wieder Wasser über die Menge gespritzt.
Ursprung und Mythen der "Tomatina"
Seit August 1945 findet das originelle Spektakel in Buñol statt. Mit Ausnahme einiger Jahre unter Spaniens Diktator Franco sowie der Corona-Pandemie findet die "Tomatina" am letzten Mittwoch im August statt. Mittlerweile benötigen die Einheimischen und Touristen aber ein Ticket – eine Maßnahme, um dem riesigen Andrang Herr zu werden.
Über den Ursprung der Tomatenschlacht ranken sich verschiedene Mythen. So lautet eine Geschichte, diese wäre aus einem Streit zwischen Jugendlichen hervorgegangen. Eine andere behauptet, Passanten hätten einen Straßenmusiker mit Tomaten beworfen. Dieser habe daraufhin beherzt zurückgeschmissen.
Welcher Geschichte auch immer Glauben geschenkt wird, Fakt ist: Die "Tomatina" entwickelte sich seither zu einer der kuriosesten Food-Traditionen der Welt. Doch auch fernab von Buñol gibt es zahlreiche verrückte Food-Traditionen. Eine Auswahl aus Australien, Großbritannien und Spanien.
Rotwein-Dusche statt Tomaten gibt es auch in Spanien
Wem bei der Tomatenschlacht das Verletzungsrisiko zu hoch erscheint, der sollte sich aufmachen nach Haro, einer Stadt des Rioja im Norden Spaniens. Dort findet am 29. Juni die Rotweinschlacht statt. Der Ursprung dieser Tradition geht auf einen möglichen Streit mit der nahe gelegenen Stadt Miranda de Ebro zurück. Nach dem Gottesdienst bespritzen sich zwei Gruppen unermüdlich gegenseitig mit Wein.
Wasserski auf Melonen gefällig? Ab nach Australien
Die Melonenhauptstadt Australiens heißt Chinchilla. Und da gibt es alle zwei Jahre im Februar das sogenannte "Melonfest", das Fest rund um die Melone. Denn aus Chinchilla kommt jede vierte australische Melone und das würdigen die Bewohner mit allerlei seltsamen Wettkämpfen: Wasserskifahren auf Melonen, einen Iron Man mit Melonen in der Hand, Melonenkern-Weitspucken und was man sonst so alles mit diesem - Achtung - Gemüse anstellen kann. Denn die Melone ist tatsächlich keine Frucht.
Käserollen und Erbsenschießen in Großbritannien
Die Briten treiben natürlich auch witzige Spiele. Ziemlich bekannt ist das Käserennen "The Cooper’s Hill Cheese-Rolling and Wake" - eine viertägige Unterhaltungsveranstaltung in Cooper’s Hill in England. Dabei rennen die Teilnehmer einem 3 bis 4 kg schweren Käselaib hinterher, der einen Hügel etwa 180 Meter herunter rollt. Wer den Laib fängt, gewinnt. In diesem Jahr siegte übrigens auch ein Deutscher.
Noch skurriler ist das Erbsenschießen in Witcham Village nördlich von Cambridge, das es schon seit mehr als 50 Jahren gibt. Es wird dabei ein Zielschießen mit einem Blasrohr veranstaltelt. Ersonnen hat das Spektakel 1971 der Rektor einer Schule, um Gelder zu sammeln. Auf die Idee kam er, weil einige seiner Schüler Lehrer und Mitschüler mit ihren Blasrohren ärgerten.
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