Wo bitte ist ein Klo? Was für Toiletten in Gaststätten & Co gilt

Stand: 01.08.2024, 19:54 Uhr

Öffentliche Toiletten sind vielerorts rar. Wer das WC etwa eines Gastronomiebetriebs nutzen möchte, muss oft eine Gebühr zahlen. Welche Möglickeiten es trotzdem gibt und was für Toiletten in Gaststätten & Co gilt - her die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wer kennt das nicht: Man ist unterwegs und hat plötzlich das dringende und nicht aufschiebbare Bedürfnis, zur Toilette zu müssen. Ein Problem, für das es nicht immer eine einfache Lösung gibt, denn öffentliche Toiletten sind längst nicht überall verfügbar.

Diese Erfahrung hat auch eine 78-Jährige aus Mülheim machen müssen. Die Frau war gemeinsam mit einem 86-jährigen Bekannten in einem Regionalzug von Köln nach Königswinter unterwegs, als sie wegen eines mächtigen Drucks auf der Blase eine funktionierende Zugtoilette suchte – und nicht fand. Die Seniorin sah keinen anderen Ausweg, als sich im 1. Klasse-Abteil auf den Boden zu hocken und zu urinieren.

Berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen!

Schild zu einer öffentlichen Toilette. | Bildquelle: Christoph Hardt/WDR/picture alliance/Geisler-Fotopress

Eine alles andere als angenehme Situation für die Frau. Haben Sie ebenfalls schon einmal erlebt, dass Sie dringend zur Toilette mussten und keine fanden? Oder Sie durften nur gegen eine Gebühr die Toilette eines Restaurants benutzen? Mailen Sie uns gerne Ihre Erfahrung an wdraktuell@wdr.de. Wir bleiben an dem Thema dran.

Wie sich eine Toilette unterwegs finden lässt

Schild an einem Café mit der Aufschrift "Nette Toilette" | Bildquelle: Uli Deck/dpa

Aber was kann man tun, wenn man beispielsweise beim Bummel durch die Stadt adhoc ein stilles Örtchen braucht? Diese Möglichkeiten gibt es:

  • Öffentliches WC per App suchen: Toiletten im öffentlichen Raum lassen sich über Apps wie Toilet Finder oder Toiletten Scout finden. Bei Toilet Finder gibt es Hinweise, ob das jeweilige WC kostenlos genutzt werden kann und ob es behindertengerecht ist. Bei Toiletten Scout sind WCs in der Nähe, aber auch weltweit aufgelistet.
  • Nette Toilette in Anspruch nehmen: Einige Städte setzen auf das Konzept der netten Toilette. Dabei unterstützen sie Gastronomiebetriebe finanziell beim Saubermachen der WC-Anlagen. Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die Stadtverwaltungen sparen Kosten, da sie nicht selbst Toiletten vorhalten müssen. Die Gastronomen gewinnen möglicherweise Neukunden – und die Passanten finden eine saubere Toilette vor. Eine "nette Toilette" lässt sich übrigens ebenfalls per App finden.
  • WC in Gaststätten nutzen: Wenn Passanten das WC einer Gaststätte nutzen möchten, können sie sich in Deutschland nicht unbedingt darauf verlassen, dass dies kostenfrei ist. "Jedem Gastwirt steht es im Rahmen seines Hausrechts frei, selbst zu entscheiden, ob er jemanden Zutritt zu den Toilettenräumen gewährt oder nicht", sagte der Osnabrücker Rechtsanwalt Henning J. Bahr dem WDR. Bekommt der Passant das Okay für die Toilettennutzung, kann der Betreiber eine Gebühr verlangen. Verweigert der Betreiber die Toilettennutzung, kann der Passant laut Bahr den Gastwirt nicht wegen unterlassener Hilfeleistung strafrechtlich belangen.
  • WC in Einkaufszentrum & Co aufsuchen: In einem Einkaufszentrum, im Kaufhaus oder an einem Bahnhof müssen WC-Besucher laut Bahr ebenfalls damit rechnen, mit einer kleinen Gebühr zur Kasse gebeten zu werden. Denn dem Anbieter entstehen ja auch Kosten – etwa für Hygieneartikel und Personal. Und was, wenn im Toilettenraum ein Teller mit Münzen liegt – muss man dann nach der WC-Nutzung beim Verlassen Geld dazu legen? Verpflichtet ist man dazu nicht. Aber wer mit der Sauberkeit und der Atmosphäre zufrieden war, kann sich natürlich erkenntlich zeigen.

Unsere Quelle:

  • Osnabrücker Rechtsanwalt Henning J. Bahr gegenüber dem WDR