Eine Parade zum Christopher Street Day (CSD) ist inzwischen ein gewohntes Bild: ein bisschen wie Karneval im Sommer, nur eben mit wichtiger Botschaft. So ist das auch in Neukirchen-Vluyn. Doch das scheint nicht jedem zu gefallen.
Strafverfolgungsbehörden sind eingeschaltet
Seit der Termin für den CSD in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, hagelt es Hasskommentare. Christian Pelikan, Mitorganisator des CSD und Mitglied von Bündnis90/Die Grünen in Neukirchen-Vluyn betont: "Solche Kommentare und ihre Verfasser werden natürlich angezeigt."
Er ärgert sich: "Es gibt eine große Gruppe von Menschen, die hier auf dem Land offenbar gar nichts mit anderen Lebensweisen anfangen können."
"Ein echt mulmiges Gefühl"
Sind die Menschen auf dem Land wirklich weniger tolerant als in der Stadt? Das lässt sich natürlich nicht belegen. Wohl aber die Zahl der Hasskommentare gegen die queere Community. Und die sind in den vergangenen Monaten deutlich mehr geworden.
Martin Darda, der selbst mit einem bunten Wagen beim CSD in Neukirchen-Vluyn dabei ist, macht sich Sorgen: "Da ist schon ein gehöriger Respekt, den man da hat, bei solchen Kommentaren. Das ist ein echt mulmiges Gefühl."
Digitale Gewalt nimmt zu
Damit sind die CSD-Macher in Neukirchen-Vluyn nicht allein. Eine Studie der Organisation "HateAid", die sich unter anderem für Opfer digitaler Gewalt einsetzt, kommt zu einem erschreckenden Ergebnis: Gut ein Drittel der jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 28 Jahren hat bereits digitale Gewalt erlebt.
Vorfreude bleibt
Die große Vorfreude auf den inzwischen dritten CSD in Neukirchen-Vluyn lassen sich die beiden Mitorganisatoren aber nicht nehmen. Sie hoffen darauf, dass die Erstattung von Anzeigen bei der Polizei die Verfasser von weiteren Hasskommentaren abschreckt.
Und vor allem hoffen sie auf eines: dass die Sonne scheint, wenn die CSD-Parade sich am 31. August in Neukirchen-Vluyn in Bewegung setzt.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Organisatoren des CSD Neukirchen-Vluyn
- HateAid