Es war ihr erster Auftritt seit der Absage der Konzerte in Wien wegen Terrorgefahr: Taylor Swift trat am Abend im Wembley-Stadion vor 90.000 Fans in London auf - zum ersten von insgesamt fünf ausverkauften Konzerten, mit denen sie den europäischen Teil ihrer "Eras"-Welttournee beendet.
Zur Terrorwarnung in Österreich, wo drei ihrer Konzerte wegen einer Gefahr vor einem mutmaßlich islamistischen Anschlag abgesagt werden mussten, äußerte sich Swift weiterhin nicht. Sie trug lediglich für einen Song ein T-Shirt mit der Aufschrift "a lot going on at the moment" ("viel los im Moment").
Die Sicherheitsvorkehrungen bleiben extrem hoch: Große Taschen, Wasserflaschen - alles verboten.
"Swifties" stellen sich gegen Angstszenarien
Ihre Fans, "Swifties" genannt, verbreiteten positive Stimmung mit Glitzerschmuck, Fan-T-Shirts und Freundschaftsbändchen. Höhepunkt war Überraschungsgast Ed Sheeran, den Swift zum Duett auf die Bühne bat. Beide hatten schon auf Swifts "Red-Tour" vor zehn Jahren viel zusammen gespielt, der 33-Jährige war damals ihr Vor-Act.
Die "Swifties" genossen trotz der Sicherheitsvorkehrungen die dreieinhalbstündige Show. Die Community sei wie eine Familie, sagte ein Fan. Sie halte zusammen. Auch nach den Ereignissen in Österreich.
Ohne Ticket zum Stadion? In London verboten
Anders als bei vorherigen Taylor-Swift-Konzerten wie in Deutschland war es in London verboten, ohne Eintrittskarten zum Stadion zu kommen. Fans ohne Ticket wurden weggeschickt.
In Gelsenkirchen hatten noch viele Fans vor dem Stadion gefeiert. Tausende Swifties waren ohne Tickets angereist, um das Konzert von der Wiese vor der Arena aus zu erleben.
"See you in Vienna" - daraus wurde nichts
Das Konzert in London war auch das erste Lebenszeichen der Sängerin nach den abgesagten Konzerten in Wien. Der letzte Instagram-Post von Taylor Swift zeigte die Sängerin beim Konzert in Warschau, Polen - und endete mit den Worten: "See you in Vienna".
Warum war Taylor Swift abgetaucht?
Doch zum Treffen in Wien kam es nie. Für mehr als 200.000 Taylor-Swift-Fans war die Absage der Konzerte eine herbe Enttäuschung. Zudem war die Sängerin abgetaucht. Es gab keine Erklärung, keine Entschuldigung, keine tröstenden Worte. Eine britische Boulevard-Zeitung mutmaßt, der Grund seien strenge Sicherheitsmaßnahmen, ein "security lockdown" für die Sängerin.
Wie Swift auf den Messerangriff in Southport reagierte
Laut der Rundfunkanstalt BBC soll sich Swift privat mit Familien in Verbindung gesetzt haben, die von dem Messerangriff in der Küstenstadt Southport betroffen waren. Dort waren Ende Juli bei einem Angriff auf einen Taylor-Swift-Tanzkurs, an dem die Starsängerin selbst nicht beteiligt war, drei Mädchen erstochen und mehrere Menschen verletzt worden. Swift brachte bei Instagram ihr Entsetzen zum Ausdruck. Rechtsextreme nahmen den Messerangriff später als Anlass für Krawalle.
Bei dem Konzert in London ging Swift nicht weiter darauf ein - ebenso wenig wie auf den US-Wahlkampf, in dem ihr ein potenziell nicht unerheblicher Einfluss auf junge Wählerinnen und Wähler zugeschrieben wird.
Unsere Quellen:
- Instagram-Account von Taylor Swift
- Bericht der britischen Boulevard-Zeitung "The Sun"
- Infos der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
Über dieses Thema berichtete der WDR auch in der Aktuellen Stunde am 15.08.2024 um 18.45 Uhr.