Ein Feuerwerk an Silvester: Für viele gehört das am letzten Tag des alten Jahres einfach dazu. In der Corona-Zeit fiel das Silvesterfeuerwerk weitgehend aus. Jetzt muss man besonders vorsichtig sein - wegen des Wetters. Vorhergesagt sind starke Wind- und Sturmböen.
Mit welchen Windgeschwindigkeiten ist in der Silvesternacht zu rechnen?
Die WDR-Wetterredaktion bestätigte am Samstagnachmittag, dass bis in die Nacht hinein von starken Böen im Flachland bis hin zu Sturmböen in den Höhenlagen mit allem gerechnet werden muss. Das sollte man beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern unbedingt bedenken.
Muss das Silvester-Feuerwerk jetzt ausfallen?
Starker Wind kann dafür sorgen, dass aufsteigende Raketen aus ihrer Bahn gelenkt werden und auf Menschen oder gegen Gebäude prallen. Aber: Es gibt keine rechtlichen Vorgaben, ab welcher Windgeschwindigkeit Silvesterfeuerwerk nicht mehr abgebrannt werden darf. Jeder müsse für sich entscheiden, ob ein Abbrennen des Silvesterfeuerwerks noch gefahrlos möglich ist, sagt Klaus Gotzen, Geschäftsführer des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI), dem WDR.
"Bei Raketen ist sicherlich die Gefahr, dass diese bei zu starkem Wind abdriften können, größer als bei Batterie- und Verbundfeuerwerk, aber auch bei Bodenfontänen", erklärt Gotzen.
Müssen Sturm-Hinweise bei Silvesterfeuerwerk auf der Verpackung stehen?
Auch hierzu gibt es nach VPI-Angaben keine rechtlichen Vorgaben.
Was also tun?
Generell gilt, dass man in Sachen Silvesterfeuerwerk so handelt, dass man sich und andere nicht gefährdet. Die möglichen Folgen selbst eines leichten Windes sollte man bedenken, bevor man ein Feuerwerk zündet. "Wichtig ist beispielsweise, den Funkenflug von vornherein mit ins Kalkül zu ziehen", erklärt Meteorologe Wagner. Aus seiner Sicht ist ein Silvesterfeuerwerk bei starkem Wind mit "besonderer Vorsicht und viel Menschenverstand" machbar.
Was passiert, wenn eine Rakete abdriftet und einen Brand auslöst?
Wer trotz heftigen Sturms eine Rakete zündet und damit ein Feuer entfacht, muss damit rechnen, wegen fahrlässiger Brandstiftung angeklagt zu werden. Die Folge davon kann eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren sein.
Worauf muss man bei Silvester-Raketen unbedingt achten?
Niemals Raketen aus der Hand starten lassen. Ideal ist es, Raketen immer senkrecht starten zu lassen. Das funktioniert am besten mit einer hohen Flasche, etwa einer leeren Sekt- oder Weinflasche von der Party, die fest in einem Getränkekasten platziert wird.
Weitere Tipps:
- Lesen Sie unbedingt die Gebrauchsanleitung, die in deutscher Sprache auf oder in der Verpackung vorhanden sein muss.
- Beachten Sie zudem Warnhinweise: So müssen Sie etwa bei Feuerwerk der Kategorie F2 (Raketen, Batterien, Böller) oft einen Sicherheitsabstand von mindestens acht Metern einhalten.
- Sammeln Sie auf keinen Fall nicht-explodierte Böller auf und zünden Sie diese nicht an. Weil hier die Zündschnüre zumeist komplett abgebrannt sind, führt nach Angaben der Bezirksregierung Arnsberg ein weiterer Zündversuch oft zu einer sofortigen Explosion. Übergießen Sie Blindgänger mit Wasser.
- Und nicht zuletzt: Achten Sie beim Kauf des Silvesterfeuerwerks auf geprüftes und zugelassenes Feuerwerk. Das können Sie unter anderem am CE-Kennzeichen und der Kennnummer der Prüfstelle erkennen. Sind diese Kennzeichen nicht ersichtlich, handelt es sich um illegales Feuerwerk - lassen Sie davon die Finger!