Die Silvesternacht 2016/17 soll in Köln vor allem eines: positive Bilder produzieren. Im vergangenen Jahr war sie von massiven Übergriffen auf Frauen bestimmt und stand im Zeichen von Chaos. Die Stadt hat am Dienstag (29.11.2016) konkrete Pläne vorgestellt: Der international renommierte Berliner Lichtkünstler Philipp Geist soll die Domplatte spektakulär inszenieren.
Licht-Traum-Raum mit Besucher-Beteiligung
Geist wird auf der Domplatte eine Multimedia-Show veranstalten, die Umgebung des Doms in einen "Licht-Traum-Raum" verwandeln. Dafür setzt er rund 15 Großprojektoren ein, die auf Häusern und Gerüsttürmen stehen. Worte, Zeichen, Farben und Formen werden auf den Boden und angrenzende Fassaden projiziert. An der Auswahl der Motive, die Wünsche fürs neue Jahr symbolisieren werden, sollen sich alle Kölner durch eigene Vorschläge beteiligen können. Der Dom selbst wird allerdings in bekannter Weise angestrahlt.
Geist nennt sein Konzept "Time Drifts Cologne". Der scheinbar festgefügte Boden rund um den Dom wird den Eindruck vermitteln, sich sachte zu bewegen - musikalisch untermalt von elektronischen Klängen und wahrscheinlich auch von lokalen Chören. Die Projektion beginnt mit Einbruch der Dunkelheit am 31. Dezember gegen 17 Uhr und dauert etwa bis zum mitternächtlichen Jahreswechsel. Die Kosten für das Licht-Spektakel werden mit rund 225.000 Euro veranschlagt.
Positives Kunstereignis gegen den Schrecken
"Die beste Antwort auf Schrecken wie im letzten Jahr ist, mit einem positiven Kunstereignis andere Bilder zu entwickeln", sagte Geist zu seinem Konzept. Das vergangene Jahr dürfe man zwar nicht ignorieren, man sollte es aber auch nicht komplett in den Mittelpunkt rücken, ergänzte er.
Geist hat bereits international mehrere große Multimedia-Projekte umgesetzt, unter anderem eine Videoinstallation an der Christusstatue in Rio de Janeiro. Sein Konzept für Köln war bereits vor einigen Tagen vorgestellt worden, die Stadt musste es aber noch beschließen. Die notwendige Dringlichkeitsentscheidung sei nun getroffen worden, sagte eine Stadtsprecherin am Dienstag.