Im Tiergarten Kleve ist man mächtig stolz auf den jüngsten Neuzugang: Zweifarbentamarine, eine sehr seltene Affenart aus dem Amazonasgebiet, sind vom Aussterben bedroht - und eine zoologische Rarität. Die auch Manteläffchen genannten Tiere gehören laut Roter Liste zu den 25 am stärksten bedrohten Primatenarten weltweit. Neben Kleve wagen in Deutschland nur zwei weitere Zoos die schwierige Nachzucht und versuchen so, das Aussterben zu verhindern.
Die Tiere sind an Schultern und Armen weiß gefärbt, der übrige Körper ist braun. Normalerweise halten sie sich vor allem hoch in den Bäumen auf. In Kleve wurde eigens ein Gehege für sie geschaffen. Jetzt müssen sich die neuen Bewohner und die Tierpark-Mitarbeiter aneinander gewöhnen.
Äffchen fühlen sich wohl in neuem Zuhause
"Die Haltung ist relativ schwierig, da sie relativ stressanfällig sind und schnell aggressiv werden können. Und wir sollen erst einmal lernen, mit diesen Tieren umzugehen", sagt Tierpflegerin Michelle Hofacker. Doch die Äffchen scheinen sich in ihrem neuen Zuhause wohl zu fühlen, fressen ihrer Betreuerin bereits aus der Hand. "Das ist ein tolles Gefühl. Genau für solche Momente bin ich Tierpflegerin geworden."
Im Amazonas wird durch die Abholzung der Wälder der natürliche Lebensraum der Tamarine immer mehr zerstört. Wissenschaftler befürchten, dass die Population in Brasilien deshalb in den nächsten zwei Jahrzehnten um 80 Prozent abnehmen wird.
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