Anwohnerin Heike Kroll aus Dortmund-Husen hatte in ihrem Garten einen hilflosen Waschbären entdeckt. „Er lag zusammengerollt auf dem Rasen und wirkte krank.“ Sofort verständigte sie die Tierschutzorganisation Arche 90. Mitarbeiterin Simone Stier sammelte den Kleinbären ein und brachte ihn zum Tierarzt. Der konnte das Tier nur noch von seinen Schmerzen erlösen, da es krampfte und schrie. Ein Labortest ergab: der Waschbär litt an der Staupe.
Das war bereits der dritte Waschbär in nur drei Wochen, der mit Staupe von der Arche gesichert wurde „Und einen erkrankten Fuchs mussten wir auch noch einschläfern lassen“, berichtet Simone Stier.
Staupe Virus flächendeckend in NRW
Gar nicht so ungewöhnlich. Laut Bericht des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) seien heute alle Kreise in NRW von der Staupe betroffen. Bis 2012 wären es nur Einzelfälle gewesen. Überträger sind Wildtiere wie Marder, Fuchs und Waschbär.
Achtung bei diesen Symptomen
Infizierte Tiere zeigen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schwäche, Atemprobleme, tränende Augen und Nasenausfluss sowie Durchfall. Ist das Gehirn betroffen, kann es zu Bewegungsstörungen und untypischem Verhalten (z. B. Apathie und verminderte Scheu) kommen. Die Krankheit führt zu einem qualvollen Tod, die zuständige Jägerschaft ist deshalb angehalten, kranke Tiere aus Tierschutz- und Umweltgründen sofort zu erschießen.
Schutz für Hunde: Impfung
Für den Menschen ist das Virus nicht ansteckend. Doch Hunde können sich beim Aufenthalt in Wald und Flur infizieren. Meistens endet die Krankheit auch hier tödlich. Deshalb empfehlen Veterinäramt und die Kreisjägerschaft Dortmund, Hunde impfen zu lassen. Das sei der einzig sichere Schutz vor der Staupe.