Verdrehte Wartehäuschen in Duisburg Lokalzeit aus Duisburg 15.07.2024 02:22 Min. Verfügbar bis 15.07.2026 WDR Von Ralf Lachmann

Verdrehte Wartehäuschen in Duisburg

Stand: 15.07.2024, 19:00 Uhr

"Viele wundern sich", sagt ein Passant, "dass das Wartehäuschen mit der Rückwand zur Straße steht." "Sieht schon irgendwie komisch aus", findet eine Frau, die an der Haltestelle Bismarckplatz im Duisburger Stadtteil Homberg auf den Bus in die Innenstadt wartet.

Von Ralf Lachmann

Verkehrter Bauplan? Planungsfehler?

Beides verneint Felix zur Nieden. Der Sprecher der Duisburger Verkehrsgesellschaft [DVG] sagt, für das verdrehte Wartehäuschen gebe es gute Gründe.

Fundamente auf dem engen Bürgersteig konnten nicht direkt vor den Häuserfassaden errichtet werden. Denn dort verlaufen Versorgungsleitungen für Gas, Strom und Wasser – und die müssen zugänglich bleiben. Zudem hätte die Bushaltestelle dann nur wenige Zentimeter vor einem Hausfenster geklebt – kein schöner Anblick für die Bewohner dort.

180-Grad-Drehung einzige Lösung

Insofern, sagt der DVG-Sprecher, gab es nur zwei Alternativen: "Gar kein Häuschen – oder ein verdrehtes." Fahrgäste hätten ein überwiegend positives Feedback abgegeben. Denn sie haben die ankommenden Busse weiterhin im Blick. Das Häuschen ist seitlich offen, die Rückwand ist aus Glas.

Premiere für Duisburg

Während das verdrehte Häuschen das erste unter fast Tausend in Duisburg ist, gibt es dies andernorts schon. Zum Beispiel in Mülheim an der Ruhr, wo es auch nur so gebaut werden konnte. Und in England sind der Straßenseite abgewandte Bus-Stopps längst Standard, bei Regen wird durch den fließenden Verkehr dann kein Spritzwasser auf die Wartenden geschleudert und sie bekommen weniger Abgase ab.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • DVG
  • Fahrgäste

Über dieses Thema berichtet der WDR am 15.07.24 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Duisburg.