Schwerer Transport: Transrapid im Bochumer Eisenbahnmuseum angekommen

Stand: 11.09.2024, 12:08 Uhr

Ein Transrapid wird zum Ausstellungsstück im Bochumer Eisenbahnmuseum. Der Transport ins Ruhrgebiet war eine Herausforderung.

Von Alexander Brauer

"So einen Transport werden wir wohl nur einmal in unserem Leben machen", sagt LKW-Fahrer Daniel Schreiber zu seinem Kollegen.

Yannick Rogger (Schwertransport-Begleiter) und Daniel Schreiber (Schwerlast-Fahrer) glücklich am Ziel in Bochum-Dahlhausen | Bildquelle: WDR / Alexander Brauer

Die rund 77 Tonnen, die sie in zwei Nächten von Sengenthal in der Oberpfalz bis nach Bochum bewegt haben, sind dabei nicht das Ungewöhnliche. Dieses Gewicht ist für den erfahren Schwerlast-Fahrer "eher noch leicht". Die Länge ist das Problem. Fast 35 Meter misst sein LKW mit dem Transrapid. 3,60 Meter breit und 4,35 Meter hoch ist der Koloss.

Transport hat eine Menge Planung benötigt

Knifflig wird die Fahrt erst kurz vor dem Ziel. Auf dem Bochumer Stadtgebiet sind enge Straßen, parkende Autos und vor allem zwei Kreisverkehre in Bochum-Dahlhausen. Hier wurden extra Straßenschilder abmontiert, damit der Schwerlaster mehr Platz zum Rangieren hat.

Endspurt: Die letzten Meter des Transports waren besonders knifflig. | Bildquelle: WDR / Alexander Brauer

Mehr als 12 Wochen Planung waren nötig, um diesen Schwertransport durchzuführen. Jeder Abschnitt der 614 Kilometer langen Strecke musste genau durchdacht und beschrieben werden. Fast 70 Seiten umfasst die Transportgenehmigung, die Daniel Schreiber dabei hat. Auch ein kleiner Koloss.

Umsetzbar war der Transport laut Museum übrigens nur durch eine Spende der Sparkassen-Stiftung. 250.000 Euro haben sie beigesteuert, um die Magnetschwebebahn aus der Pfalz ins Ruhrgebiet zu befördern.

Der Transrapid ist in Bochum angekommen

Seit etwa 2 Uhr früh am Mittwochmorgen steht der Transrapid auf dem Gelände des Eisenbahnmuseums in Bochum-Dahlhausen.

Der Transrapid von oben. | Bildquelle: WDR / Alexander Brauer

Hier wird er am Mittag auf eine Trägerkonstruktion gehievt und erinnert künftig an einen Teil der Bahn-Geschichte, der aufgrund der Finanzierbarkeit bei uns erfolglos blieb. 

Das Projekt konnte nicht finanziert werden

Alle geplanten Transrapid-Projekte in Deutschland sind an ein- und demselben Problem gescheitert: Sie waren schlicht nicht bezahlbar.

Dazu zählt auch der "Metrorapid", der die Ruhrgebietsstädte und Düsseldorf verbinden sollte. Er war als Prestigeprojekt der rot-grünen Landesregierung unter Wolfgang Clement geplant, 2003 wurden die Pläne verworfen.

2001 stand ein Transrapid-Modell zu Werbezwecken zunächst vor der Jahrhunderthalle in Bochum und später vor der Messe in Essen. Es handelte sich um die selbe Baureihe (TR07) wie auch das Fahrzeug, das jetzt zum Museumsstück wird.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort

Über dieses Thema berichten wir am 11.9. auch in der TV-Lokalzeit Ruhr um 19:30 Uhr.