Fahri Memeti ist verzweifelt. Zwischen Ostermontag und dem 03. April haben Unbekannte seine 65 Tauben mit teuren Transportboxen entführt. Vier weitere hat er leblos in seinem Verschlag gefunden. Eine einzige ist ihm geblieben.
Jeder Mensch hat ein Hobby. Meins waren die Tauben. Das waren gute Tauben. Ich will meine Tauben. Aber da machst du nichts. Fahri Memeti, Hobby-Taubenzüchter aus Gelsenkirchen
Auch wenn die Tauben sehr wertvoll sein, seien sie für den 59-jährigen nicht mit Geld zu ersetzen. Nicht nur weil sie hochwertige Zuchttauben seien. Man habe ihm sein Hobby geklaut.
Zuchttauben mit hohem Wert
Memeti, der im Kosovo geboren wurde, sagt, dass die Tauben zur Rasse Kosovo Dynek gehören würden. Diese seien pro Tier bis zu 500 Euro wert. Das Besondere an den Tieren ist, dass sie sich schon aus 30 bis 40 Metern Höhe zum Sturzflug fallen lassen. Dabei schießen die Tauben mit dem Kopf voran und weit ausgebreiteten Flügeln in schneller Drehrichtung nach unten. Im türkischen bedeutet der Name „sich umdrehen und vom Himmel fallen“. Diese Rassen kommen vor allem in ehemaligen osmanischen Staaten wie Griechenland und Mazedonien vor.
Einstieg mit Gewalt und Planung
Wie der oder die Diebe sich Zugang zu den unterschiedlichen Taubenschlägen in dem Kleingarten verschafft haben, zeigt Fahri Memeti. Zum einen seien die Türen zu seinen Ställen brutal aufgebrochen worden, zum anderen seien die Diebe wohl über einen Gartenstuhl in einen Taubenschlag eingestiegen. Memeti glaubt, dass der oder die Täter genau wussten, wie sie zuschlagen müssen. Beweisen kann er es nicht.
Ein polizeibekannter Tatort
Die Polizei in Gelsenkirchen sucht jetzt Zeugen für den Taubenraub. Nach Aussage eines Sprechers hat es seit Januar 2023 insgesamt sieben Einsätze für die Polizei im Umfeld des Geländes in Gelsenkirchen-Bismarck gegeben. Die waren allerdings wegen Brandstiftung. Ob die vorsätzlich oder durch einen Unfall geschehen ist, werde ermittelt. Bei den Bränden waren 180 weitere Tauben, ein großer Hund und zwei Ziegen gestorben.
Unsere Quellen:
Über dieses Thema haben wir am 04.04.2024 auch im Radio auf WDR 2 berichtet.