Falkner und Greifvögel gegen Taubenplage in Oberhausen?

Stand: 23.03.2023, 11:10 Uhr

In Oberhausen-Sterkrade gibt es eine Taubenplage. Sie stört viele Menschen. Die Stadt überlegt jetzt, die Vögel mit einem Falkner zu bekämpfen. Kritik kommt u.a. vom Tierschutz.

Viele Kaufleute und Passanten in Oberhausen-Sterkrade beschweren sich immer wieder über die vielen Tauben und ärgern sich vor allem über kotverdreckte Hausfassaden und Pflastersteine. Eine Passantin erzählt: "Die Tauben sind eine Plage hier, die kriegen wir so schnell nicht los, so lange sie gefüttert werden." Jetzt will die Stadt einen Falkner einsetzen, der mit seinen Greifvögeln die Tauben möglichst dauerhaft vertreiben soll.

Tierschützerin: "Vorschlag der Stadt keine Lösung"

Sabine Preis vom Tierschutz Oberhausen kümmert sich ehrenamtlich um die vielen Tauben in der Stadt, sucht Nester und tauscht die Vogeleier durch Gipseier aus. Aus ihrer Sicht, ist der Vorschlag der Stadt keine Lösung: "Der Falkner kostet viel Geld, er verletzt die Tiere womöglich, die müssten dann gepflegt werden. Und sie lösen sich ja nicht in Luft auf. Ist der Falkner weg, sind die Tauben wieder da."

Greifvögel schon in Golfclubs im Einsatz

Die Idee wird anderswo schon umgesetzt. Amerikanische Wüstenbussards vertreiben zum Beispiel regelmäßig Krähen in Golfclubs. Falkner Martin Hagemann und sein Greifvogel werden extra dafür gebucht. Auch Tauben könnte der Bussard aus ihrer Umgebung vergrämen, aber nur mit mehreren Einsätzen: "Man müsste immer wieder losziehen, zu unterschiedlichen Zeiten, damit die Tauben nicht zur Ruhe kommen. Sobald sich wieder Ruhe einstellt, kommen sie wieder."

Die Menschen in Sterkrade haben unterschiedliche Meinungen zu dieser möglichen Maßnahme. "Was machen die Vögel mit den Tauben? Die zerlegen die, das wird blutig - und das ist nicht so das Wahre", sorgt sich eine Oberhausenerin. Ein anderer Passant findet die Idee mit den Greifvögeln "prinzipiell gut und besser als Gifte oder irgendwelche Fallen."

Taubenhaus als Alternative?

Tierschützerin Sabine Preis schlägt eine ganz andere Alternative vor: Ein Taubenhaus. "Da könnten die Tauben hingelotst werden, sie wären zu 80 Prozent des Tages vor Ort, würden da ihre Häuflein machen, die man wegmachen könnte." Dazu müsste die Stadt nur noch einen Ort in der Nähe freigeben, wo es Wasser und Strom gibt. Kümmern würde sich der Tierschutzverein.

Bis dahin wird an alle Menschen in Oberhausen-Sterkrade appelliert, die Tauben nicht mehr zu füttern.

Über dieses Thema haben wir am 22. März 2023 in der WDR Lokalzeit Ruhr berichtet.