Die Forderung der Gewerkschaft ver.di ist klar: Für die etwa 17400 Beschäftigten bei Galeria Karstadt Kaufhof sollen wieder die Flächentarifverträge des Einzelhandels gelten. Darum geht es ab Freitag (10.02.2023) in den Verhandlungen mit dem Unternehmen in Frankfurt.
2020 war eine erste Sanierung des Konzerns gescheitert. Damals hatten die Beschäftigten als Sanierungsbeitrag einem abgesenkten Tarifvertrag zugestimmt. Laut ver.di bedeutete dies für einen Vollzeitbeschäftigten bis zu 5500 Euro weniger Jahresgehalt.
Unternehmensleitung lehnt Rückkehr zu Flächentarifverträgen ab
Galeria Karstadt Kaufhof ist in der Corona-Krise ein zweites Mal in die Insolvenz geraten. Das Amtsgericht Essen hat vor wenigen Tagen ein erneutes Insolvenzverfahren für den Konzern eröffnet - es schließt an das vorherige Schutzschirmverfahren an. Einzelheiten zum Sanierungskonzept hat Galeria dem Amtsgericht in einem Insolvenzplan vorgelegt.
Weitere Standortschießungen wahrscheinlich
Die Konzernführung sieht während der anstehenden Sanierung keinen Spielraum für höhere Gehälter. Von einem Sprecher des Unternehmens hieß es am Donnerstag, dass eine Bezahlung nach dem Flächentarifvertrag "in absehbarer Zeit finanziell unmöglich wie auch inhaltlich unpassend" sei.
Doch wie geht es jetzt mit den 129 Filialen weiter? Das ist bisher öffentlich nicht bekannt. Die Rede ist von bis zu 81 Standorten, die geschlossen oder verkauft werden könnten.
Die Tarifverhandlungen in Frankfurt beginnen unter schwierigen Umständen. Die Konzernführung sei laut eines Unternehmenssprechers aber zuversichtlich, zu einem für alle Seiten guten Ergebnis zu gelangen. Man strebe einen "passenderen" Warenhaus-Tarifvertrag an.
Über dieses Thema haben wir am 10.02.2023 bei WDR 2 in den Nachrichten um 7:30 Uhr berichtet.