Am Freitagvormittag ist noch nicht so viel los, aber die Vorbereitungen für den Nachmittag laufen. Es soll bei Temperaturen um 30 Grad heiß und voll werden. Drei Security-Mitarbeiter sind schon angekommen, um im Gladbecker Freibad für Ruhe zu sorgen.
"Aufpassen, dass keiner Ärger macht"
Sie besprechen, was zu tun ist: Aufpassen, dass keiner Fotos macht, es keinen Diebstahl gibt und, "wenn es voller wird, auch an den Schwimmbecken aufpassen, dass keiner Ärger macht,", sagt Mohammed, der Chef der Security-Gruppe, seinen Kollegen. Manche Jugendliche wollen sich wichtig machen, mit denen müsse man deutlicher reden. Ab und zu helfe auch, dass er arabisch spreche, sagt Mohammed - dann reagieren sie.
Respekt fehlt
Das bestätigt Jan, der im Freibad als Rettungsschwimmer jobbt. Er ist froh, dass verstärkt Security da ist. Leider kämen nachmittags manchmal Jugendliche in größeren Gruppen, "die uns nicht respektieren," sagt der 29-Jährige. Aber Angst habe er noch nie gehabt. Oft wollten sie sich wichtig machen und springen ins Wasser, wo es nicht erlaubt ist oder sammeln sich am Sprungturm.
Zugang zum Sprungturm wird geregelt
Der Sprungturm ist sehr beliebt - da passen alle Mitarbeitenden im Schwimmbad auf, dass es nicht zu voll wird. Der Zugang wird geregelt, um Ärger zu verhindern. Bei dem Vorfall im vergangenen Jahr, bei dem ein Sechsjähriger auf dem Dreimeter-Brett bedroht und geschlagen worden sei, war Jan nicht dabei. So etwas seien aber "absolute Einzelfälle."
Gäste fühlen sich sicher
Bei einem Rundgang durchs Schwimmbad sagen die Gäste auf Nachfrage, dass sie sich wohl fühlen. Die 16-jährige Janine ist Stammgast und kommt oft ins Gladbecker Freibad. "Ich fühle mich sicher", sagt sie. Auch Familie Beqa ist mit vier Kindern gern dort. "Wir haben viel Spaß hier im Wasser", sagen die siebenjährigen Zwillinge Dieli und Hana.
Keine hundertprozentige Sicherheit möglich
Für den Verein SV 13, der das Freibad betreibt, hat sich das Konzept bisher gelohnt. Thomas Spikenbaum aus der Geschäftstelle weiß aber auch: "Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht."
Für ihn ist der Erfolg auch darauf zurückzuführen, dass der freie Eintritt in den Sommerferien nur noch für kleine Kinder aus Gladbeck gilt, und nicht für Jugendliche aus dem gesamten Ruhrgebiet. Damit habe man zu viele Gruppen angezogen. Jetzt, so hoffen er und andere Beschäftigte im Freibad, sollen von der Stadt noch Streetworker eingesetzt werden.