Mobilitätsschub im Ruhrgebiet: Was RVR und VRR ab 2024 besser machen wollen

Stand: 15.09.2023, 15:05 Uhr

Es wäre ein Meilenstein für den ÖPNV im Ruhrgebiet. Der RVR und der VRR haben ein Aktionsprogramm für bessere Absprachen zwischen den Kommunen vorgelegt.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) haben die Vorschläge im Rahmen des Bündnisses Mobilitätsimpuls.RUHR erarbeitet. Die wichtigste Neuerung ist die Abstimmung der Fahrpläne, die ab 2024 umgesetzt werden soll.

"Durch die Synchronisierung der Nahverkehrspläne sollen insbesondere städteübergreifende Fahrten verbessert und Anschlüsse optimiert werden", so Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum und Vorsitzender des Kommunalrats. Die Synchronisation soll ab 2024 beginnen und für die nächste Runde ist bereits 2028 ins Auge gefasst.

Im ersten Schritt sollen elf Städte und drei der vier Landkreise, die im RVR organisiert sind, die Fahrpläne miteinander abstimmen. Ausnahme ist der Kreis Wesel, er soll erst 2028 dazukommen. Grund für den späteren Einstieg ist laut RVR der erhöhte Abstimmungsbedarf - sowohl innerhalb des Kreises Wesel als auch mit angrenzenden Landkreisen.

Mobilitätsschub im Ruhrgebiet 00:43 Min. Verfügbar bis 15.09.2025

Mehr als nur Pläne: Ein Aktionsprogramm

Neben der Synchronisation umfasst der Mobilitätsimpuls.RUHR ein Aktionsprogramm für eine engere Zusammenarbeit im ÖPNV. Auf 28 Verbindungen, die in mindestens zwei Städten fahren, soll es ein größeres Angebot geben, entweder durch dichtere Taktung oder längere Betriebszeiten. Das gilt u.a. für die U79 zwischen Düsseldorf und Duisburg sowie die Linie 350 zwischen Hattingen und Bochum.

Darüber hinaus sind auch neue Buslinien vorgesehen, beispielsweise zwischen Recklinghausen und Datteln sowie zwischen Bottrop und Dinslaken.

 Ein Appell an die Politik

Bei der Finanzierung setzen VRR und RVR auf Hilfe aus Düsseldorf. Schon Ende 2022 gab es Gespräche mit dem NRW-Verkehrsministerium. Die Beratungen seien zwar positiv verlaufen, aber konkrete Finanzzusagen fehlen bisher. "Jetzt ist es an der Landesregierung, die interkommunale Initiative bei der Realisierung der Projekte maßgeblich finanziell zu unterstützen", betont Eiskirch. Der RVR nannte auf WDR-Anfrage eine Fördersumme von 17 Millionen Euro.

 Die Zukunft und Herausforderungen

Thomas Kufen, stellvertretender Vorsitzender des Kommunalrats und Oberbürgermeister der Stadt Essen, mahnt an, dass die Anschlussfinanzierung des Deutschlandtickets rasch geklärt werden muss. "Nur so kann die Mobilitätswende in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet gelingen", so Kufen.

#besserbahnfahren: Pendeln im Ruhrgebiet Lokalzeit aus Duisburg 04.09.2023 Verfügbar bis 04.09.2025 WDR Von Kai-Hendrik Haß