Angeblich super teures Buch geraubt: Landgericht Essen will Prozess einstellen

Stand: 06.12.2023, 14:19 Uhr

Der Prozess um ein angeblich sehr sehr teures, möglicherweise in Gelsenkirchen geraubtes Buch ist voraussichtlich zu Ende, bevor er richtig begonnen hat. Das Essener Landgericht will den Prozess jetzt voraussichtlich einstellen. Zu viele Fragen seien offen.

Der Richter am Landgericht Essen sagte, es gebe vor allem Vermutungen und Spekulationen. Ob der angebliche Eigentümer wirklich ein solch wertvolles Buch besessen habe und verkaufen wollte, sei zweifelhaft.

Es gibt keine Besitzurkunde, sondern nur einzelne Fotos der mysteriösen syrischen Handschrift. Am Mittwoch erschien der Kläger, dem diese Schrift angeblich aus seiner Wohnung in Gelsenkirchen geraubt wurde, nicht zur Verhandlung.

Spekulationen um angeblichen Raub in Gelsenkirchen

Der angebliche Besitzer soll das auf Pergament in goldener Schrift verfasste Buch in seiner Wohnung aufbewahrt haben. Laut Anklage verlangte er 220.000 Euro dafür. Es gab Vorgespräche, dann sollen mehrere Männer als Interessenten zu ihm gekommen sein.

Diese wollten dann aber nicht bezahlen. Sie sollen den Verkäufer mit Pfefferspray außer Gefecht gesetzt haben und mit dem Buch verschwunden sein. So steht es in der Anklage. Das Landgericht Essen hat Zweifel an dieser Version. Es fehlen die Beweise.

Mysteriöse 220.000-Euro-Schrift bleibt verschwunden

Auch für die von der Staatsanwaltschaft genannte Preisvorstellung von 220.000 Euro gebe es keinen Nachweis und es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Buch womöglich eine Fälschung sei. Die Schrift ist noch nicht wieder aufgetaucht.

Schließlich sei auch unklar,  ob die Angeklagten wirklich die Männer sind, die den Verkäufer in seiner Gelsenkirchener Wohnung überfallen haben sollen. Sie bestreiten weiter, dass sie an dem Überfall beteiligt waren.