Getötetes Baby: Angeklagter Vater schweigt zu Prozessbeginn

Stand: 18.09.2023, 18:00 Uhr

Der gewaltsame Tod eines sechs Monate alten Mädchens beschäftigt seit Montag das Landgericht in Essen. Angeklagt wegen Totschlags ist der 24–jährige Vater des Kindes - dieser schweigt zu Prozessbeginn.

Die Vorwürfe wiegen extrem schwer: Der Mann soll seiner Tochter die Luft abgedrückt haben, weil ihr Weinen ihn störte. Dann habe er sie so heftig geschüttelt, dass sie aus Mund und Nase geblutet und schließlich der Herzschlag ausgesetzt habe.

Rettungskräfte fanden auch einen verwahrlosten Jungen

An einem Februarabend rief die Mutter des Mädchens den Notarzt. Was die Rettungskräfte dann in der Wohnung mitten in Essen vorfanden, war erschütternd. Ein schwer verletzter Säugling, dem sie nicht mehr helfen konnten, ein verwahrloster, zweijähriger Junge, unterernährt, mit fauligen Zähnen, die Räume vermüllt, überall Zigarettenkippen.

Zunächst Mutter in U-Haft

Die Mutter kam in Untersuchungshaft, dann erhärtete sich aber der Verdacht gegen den Vater der Kinder. Beim Jugendamt war die aus Bulgarien stammende Familie nicht bekannt. Auch Angehörige und Nachbarn haben offenbar nichts von den Zuständen mitbekommen.

Angeklagter schweigt zu Prozessbeginn

Die Mutter des Kindes nimmt als Nebenklägerin an dem Prozess teil. Der Angeklagte selbst hat heute zu den Vorwürfen geschwiegen. In zwei Monaten wollen die Richter das Urteil sprechen.

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