Zoo Duisburg: Protestaktion im Delfinarium

Stand: 29.08.2022, 10:06 Uhr

Im Duisburger Zoo kam es am Sonntag zu einer Protestaktion niederländischer Tierschutzaktivisten. Sie waren ins Hauptbecken des Delfinariums gesprungen, weshalb die Show abgebrochen wurde.

Sechs niederländische Tierschutzaktivisten hatten sich laut Polizei Duisburg unter die Zuschauer der Vorstellung um 15 Uhr im Delfinarium des Zoos gemischt.

Delfin-Show musste abgebrochen werden

Die Polizei geht von einer geplanten Aktion aus, da die Täter unter anderem wasserfeste Transparente mitführten und unter ihrer Straßenkleidung Neoprenanzüge trugen.

Es sei ihnen gelungen, in das Hauptbecken des Delfinariums zu springen, wodurch die Show abgebrochen werden musste. Auch hier waren die Täter vorbereitet, da sie unter ihrer Straßenkleidung Neoprenanzüge trugen. Die Zuschauer, die das Delfinarium verließen, seien durch weitere Mitglieder der Gruppe mittels Mobiltelefon gefilmt und die Clips zumindest teilweise ins Internet gestellt worden.

Zoo Duisburg: "Delfine in Gefahr gebracht"

In einer Stellungnahme des Duisburger Zoos heißt es, dass die Delfinfamilie gefährdet und unkalkulierbaren Risiken ausgesetzt worden sei. Nur durch das direkte Eingreifen des Zoo-Teams seien alle Delfine in den hinteren Bereich der Anlage und somit in Sicherheit geleitet worden.

"In erster Linie sind wir sehr froh, dass unsere Delfine nicht zu Schaden gekommen sind. Für derartige Aktionen, bei denen eine mögliche Gefährdung der Gesundheit unserer Tiere billigend in Kauf genommen wird, haben wir keinerlei Verständnis. Das hat nichts mit Tierliebe oder Engagement im Artenschutz zu tun", sagt Zoodirektorin Astrid Stewin.

Über Tierleid aufklären

Auf ihrer Facebook-Seite geben die Aktivisten an, das Ziel der Aktion sei, die Öffentlichkeit über das Leid hinter den Delfin-Shows aufzuklären und das Tierleid in der Duisburger Show umgehend zu stoppen. "In Deutschland gibt es nur noch zwei Orte, an denen Delfine in Betonbecken eingesperrt sind und Tricks vorführen müssen." Diesen Vorwurf weist der Zoo von sich und betont, dass die Tiere "ausschließlich freiwillig" am Training teilnehmen.

Für die Aktivisten habe der Duisburger Zoo jedoch ein "zweifelhaftes Image", so die Vegan Strike Group. "Es ist der Zoo mit den meisten toten Delfinen und Walen. Seit den 1970er Jahren waren es siebzig Delfine und Wale."

Zoo hat Anzeige erstattet

Der Zoo Duisburg hat gegen die Aktivisten bereits Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Tierquälerei erstattet. Die Personalien aller Beteiligten wurden durch die Polizei festgestellt. Außerdem wurden die mitgeführten Transparente und die verwendeten Mobiltelefone beschlagnahmt. Die Aktivisten wurden nach einer Geldzahlung wieder entlassen.