Ralf Höfs hat tagelang über die Sozialen Medien nach seinem Retter gesucht. Dann war es soweit: Er und sein Retter Maik Rejek kamen per Videoschalte zusammen - denn noch ist der Lebensretter im Urlaub. Seinen Dank überbringt Ralf Höfs daher schon einmal digital. "Ich bin richtig glücklich, dass man dich gefunden hat und dass ich jetzt mit dir sprechen kann."
In der Nordkurve ans Geländer gequetscht
Der 57-Jährige war bei dem Spiel, als Schalke seinen Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt machte, in der Arena gewesen. Er stand vorne in der Nordkurve. Als die Fans den Platz stürmen, wird Höfs gegen ein Geländer gequetscht, bekommt keine Luft mehr. "Ich habe wie verrückt um Hilfe geschrien - anfangs, als ich noch konnte."
Nach einer Weile sackt Höfs zusammen. Er hatte Glück, dass Maik Rejek aus Marl hinter ihm stand. Als der bemerkt, wie es seinem Vordermann geht, greift er ihm "unter die Arme" und hievt ihn hoch. Dabei habe ihm noch jemand geholfen - auch wenn Rejek nicht mehr weiß, wer das war.
Warum half das Sicherheitspersonal nicht?
Unklar ist, welche Rolle das Sicherheitspersonal bei der Rettung von Ralf Höfs spielte - oder eben nicht spielte. Während er noch schreien konnte, sagt Höfs, wäre das Security Personal auf ihn aufmerksam geworden - und hätte gelacht. Höfs geht davon aus, dass ihnen nicht "so richtig bewusst war, was da gerade passiert".
Laut dem Sicherheitsunternehmen Stölting hätten die Security-Leute dagegen sehr wohl bei der Rettung von Ralf Höfs geholfen. Trotzdem will man den Fall mit Schalke aufklären. Der Verein hat Ralf Höfs psychologische Betreuung angeboten.
Höfs geht es bereits wesentlich besser, auch wenn er immer noch Schmerzen hat - vor allem im Oberkörper. Er freut sich nun darauf, mit seinem Lebensretter ein Bier trinken zu gehen - sobald der aus dem Urlaub zurück ist.
Über das Thema berichtete am 13.05.2022 auch die Lokalzeit Ruhr im WDR-Fernsehen.