"Also wir brauchen 14,5 Meter", ruft Tibo Zywietz seiner Kollegin Nicole Schlingmann zu, die das andere Ende der langen Maßbandrolle in den Händen hält. Gerade messen sie den Platz für ein Karussell aus. Eine der dringendsten Aufgaben heute Morgen, denn weil sich kurzfristig eine Änderung ergeben hat, müssen sie an einer Stelle nochmal etwas umplanen.
Genaues Planen auch hinter den Kulissen
Generell ist das Planen der Cranger Kirmes immer wie ein riesiges Puzzlespiel. Karussells, Buden, Kühlfahrzeuge und Wohnwagen müssen so aufgestellt werden, dass am Ende auch wirklich alles passt und es später keine Probleme gibt.
Auch heute zeigt sich schon die erste Situation, bei der noch einmal nachgebessert werden muss: Ein Schausteller-Wohnwagen soll so stehen, dass er den Anschluss eines Hydranten blockiert. Nach längerem Suchen finden die beiden den Wasseranschluss tatsächlich unter dem Wohnwagen. "Ja, das ist schwierig. Das wird nicht gehen", sagt der Kirmesplaner. Der Schausteller wird seinen Wagen wohl nochmal umparken müssen.
Weiter geht es zu einer anderen Stelle auf dem Platz. Auch hier wollen Tibo Zywietz und seine Kollegin heute schon mal ein paar Kirmesgeschäfte ausmessen. "In dieser Reihe wird heute noch ein Autoscooter-Betreiber kommen und der möchte dann auch wissen, wo er sein Fahrgeschäft zum Stehen bringt. Deswegen bereiten wir das jetzt schon mal ein bisschen vor", sagt der Platzmeister.
Mehrere Schausteller haben sich für heute angekündigt
Auch weitere Transporte sollen heute schon auf dem Kirmesplatz ankommen. "Der eine oder andere wird seinen Wohnwagen schon bringen, es gibt kleinere Geschäfte, die heute vielleicht schon kommen, dann ein Kinderfahrgeschäft und ein weiterer Autoscooter wird auch noch kommen." Der Rest laufe dann eher auf Zuruf, so Zywietz: "Die Leute wissen schon, dass wir heute den ersten Tag hier wirken und deswegen geht das Telefon dann auch in einer Tour."
Obwohl es der erste Tag von Tibo Zywietz und Nicole Schlingmann auf dem Kirmesplatz ist, wird an einigen Stellen schon seit Tagen und Wochen fleißig geschraubt und gehämmert. Unter anderem an einer Achterbahn und mehreren Biergärten. Für die waren die beiden schon vor einiger Zeit außer der Reihe auf dem Kirmesplatz unterwegs.
Kleine Probleme gehören zum Aufbau dazu
Trotz umfangreicher Vorplanungen: Irgendwelche "Problemchen" gibt es während des Aufbaus eigentlich immer, erzählt Tibo Zywietz. "Also richtig schlimme Sachen, wo wir sagen: Oh, jetzt haben wir ein größeres Problem - da würde ich sagen, so einmal pro Kirmes passiert das. Wo man dann wirklich viel Zeit und Gehirnschmalz reinlegen muss, um das Problem zu lösen. Kleinere Sachen, würde ich mal eher im dreistelligen Bereich pro Kirmesaufbau einordnen“, sagt der Kirmesplaner lachend.
Bis zum 1. August werden also wohl noch viele kleine Probleme gelöst werden müssen. Dann geht es in Herne nämlich los mit der Cranger Kirmes.