Das Plakat hing in mehreren Metern Höhe im Stadtteil Dorstfeld an einem Haus, dass als Neonazi-Treff bekannt ist. Auf dem Plakat stand "Der Staat Israel ist unser Unglück". Die Aufschrift ist angelehnt an einen Leitspruch der Nationalsozialisten: "Die Juden sind unser Unglück" – das war die Parole des NS-Hetz-Blattes "Der Stürmer".
Um an das Banner zu gelangen, nutzte die Polizei einen Hubwagen der Feuerwehr. Außerdem stellte sie eine Palästina-Flagge sicher, um die "Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zu beseitigen und Spuren zu sichern".
Neonazis behindern Reporter
Der Staatsschutz ermittelt jetzt wegen Volksverhetzung. In zwei Fällen geht es zudem um Beleidigung von Ordnungsamts-Mitarbeitern. Außerdem haben Neonazis die Arbeit von Reportern vor Ort behindert. Ein Kameramann musste wegen eines schweren Schocks von Rettungskräften behandelt werden, einem anderen Reporter sollen sich Neonazis in den Weg gestellt und ihn bedrängt haben. Alle mutmaßlich Beteiligten sind laut Polizei bekannt.
Polizei hatte konsequentes Vorgehen gegen Antisemitismus angekündigt
Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange bringt den Vorfall mit dem "Zerfall" der "rechtsextremistischen Szene" in Zusammenhang, gegen den sich einzelne Personen aufbäumten. Dorstfeld stehe jedoch für Vielfalt, Respekt, Toleranz, Demokratie und die Achtung der Menschenwürde.
Nach den Angriffen der Terrororganisation Hamas auf Israel hatte die Dortmunder Polizei den Schutz der jüdischen Gemeinde in der Stadt verstärkt. Polizeipräsident Lange hat in diesem Zusammenhang angekündigt, konsequent gegen antisemitische Äußerungen oder Symbole vorzugehen.