Archäologischer Sensationsfund am Dortmunder Wall

Stand: 09.06.2022, 18:00 Uhr

Bei Bauarbeiten in der Dortmunder Innenstadt sind 13 Skelette gefunden worden. Sie liegen seit vermutlich mehr als 500 Jahren auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters.

Mit feinen Pinseln und kleinen Spachteln legen die Archäologen frei, was in der Klosterstraße zwei Meter unter der Straßendecke liegt. 13 menschliche Skelette haben sie bereits entdeckt, bestattet innerhalb der Mauern eines alten Franziskanerklosters aus dem Mittelalter.

"Das ist schon sehr spannend."

Für Archäologe Maximilian Westhelle sind die Überreste ein Sensationsfund. "Das ist sehr spannend. Auch die Akribie, mit der man das macht, das ist schon etwas Besonderes. Da kann man sich wirklich reinversetzen. Man sitzt den ganzen Tag da und kratzt die Knochen frei. Das ist spannend."

Leichname aus dem Spätmittelalter?

Noch ist unklar, wie alt die Skelette sind. Eine zeitliche Einordnung anhand von anderen Funden lässt sich nicht vornehmen, denn die Verstorbenen wurden ohne Beigaben wie Fibeln oder Gefäße bestattet. Die Art und Weise, wie die Leichname abgelegt wurden - einer zum Beispiel mit den Händen auf dem Brustkorb - könnte nach Angaben der Stadt Dortmund allerdings ein Hinweis auf das Spätmittelalter sein.

Möglicherweise Dortmunder Ordensbrüder

Ob es sich bei den Toten tatsächlich um Ordensbrüder handelt, die im Franziskanerkloster von Dortmund bestattet worden sind, sollen nun naturwissenschaftliche Untersuchungen zeigen. Außerdem will Stadtarchäologe Ingmar Luther mit den heutigen Franziskanern sprechen und fragen, ob die Überreste nach der Bergung eventuell nachbestattet werden sollen.

Zunächst müssen aber alle einzelnen Knochen sorgfältig geborgen werden. Die Arbeiten auf der Baustelle am Dortmunder Wall werden so lange ruhen. Sie haben sich bereits um fünf Wochen verzögert. Je nachdem, was dort noch gefunden wird, kann es noch länger dauern bis die Arbeiten an der Fernwärmeleitung abgeschlossen werden können.