Katholischer Erzieher wegen Missbrauch vor Gericht

Stand: 11.12.2023, 19:51 Uhr

Am Landgericht Essen hat heute der Missbrauchsprozess gegen einen 25-jährigen Kinderpfleger begonnen. Er soll einen Jungen in einer KiTa sexuell bedrängt haben. Das Urteil wird noch vor Weihnachten erwartet.

In seiner Zeit als Kinderpfleger in einer katholischen KiTa in Essen soll der Angeklagte Christian K. einen Jungen zu sexuellen Handlungen genötigt haben. Er soll ihn in den Keller der Einrichtung geführt und dann dazu gedrängt haben, seine Hose herunter zu ziehen. Als Belohnung soll er ihm anschließend eine Tüte Gummibärchen geschenkt haben.

Angeklagter gesteht Missbrauchsvorwürfe

Nach Angaben des Gerichts habe der Angeklagte zu diesen Vorwürfen bereits ein Geständnis abgegeben. Die Anwältin des minderjährigen Betroffenen, Henriette Lyndian, ist erleichtet, denn: so muss der Junge nicht selbst vor Gericht aussagen.

"Das Kind soll möglichst vom Prozess nichts mitbekommen, seine Umwelt soll möglichst nichts mitbekommen - sodass das Kind auch weiter ein kindgerechtes Leben führen kann", so Lyndian.

Erzieher wegen Missbrauch vor Gericht 00:43 Min. Verfügbar bis 11.12.2025

U-Haft wegen Wiederholungsgefahr

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Sommer diesen Jahres stellte der katholische Kita-Zweckverband den Verdächtigen von seiner Arbeit frei und erstattete Anzeige. Im Zuge erster Ermittlungen wurde im Besitz des Angeklagten zudem kinderpornografische Bilder und Videos gefunden. Er wurde daraufhin in Untersuchungshaft genommen.

Zwei weitere Missbrauchsvorwürfe im Raum

Auch zwei weitere Verdachtsfälle, aus den Jahren 2017 und 2022, von Missbrauch werden im Prozess mitverhandelt. Diese seien im Zuge der aktuellen Ermittlungen ans Licht gekommen, so der Sprecher des Landgerichts Essen, Thomas Kliegel.

So soll der Angeklagte in seiner Zeit als Teamer im Kettwiger Jugendzentrum und auch während einer Trainertätigkeit beim Fußballverein DJK Blau-Weiß Mintard gegenüber zweier Jugendlichen sexuell übergriffig gewesen sein: einem damals 12-jährigen Mädchen und einem 13-jährigen Jungen. Diese Vorwürfe bestreite der Angeklagte jedoch, so sein Verteidiger.

Am 18. Dezember soll der Prozess am Essener Landgericht weitergehen. Dann wird auch eine Urteilsspruch erwartet.

Über das Thema berichten wir auch am 11.12.2023 in der WDR Lokalzeit Ruhr und in den WDR 2 Lokalnachrichten.