Kamen will Bußgelder gegen Trinkerszene 02:38 Min. Verfügbar bis 14.09.2025

Kamen will gegen Trinkerszene vorgehen

Stand: 15.09.2023, 18:34 Uhr

Fäkalien, Schmierereien und Sex in der Öffentlichkeit: Der Ärger ist bei Einzelhändlern, Gastronomen und Bürgern seit Monaten groß. Mit Verboten soll die Trinkerszene jetzt vertrieben werden.

Der Brunnen am Marktplatz ist zu "ihrem" Platz geworden. Schon seit Wochen kontrollieren Polizei und Stadt verstärkt, was in der Kamener Innenstadt los ist. Offenbar mit mäßigem Erfolg – deswegen sollen jetzt Alkohol-Verbote auf öffentlichen Bänken und hohe Bußgelder am Dienstag (19.09.) im Stadtrat verabschiedet werden.

Alter Marktplatz in Kamen | Bildquelle: wdr

Dabei will die Stadt auch rigoros vorgehen. Wer das Bußgeld von bis zu 500 Euro nicht zahlen kann, müsse mit Gefängnisstrafen rechnen. Die, die sich am Brunnen treffen, verstehen die Aufregung nicht. Man könne sie ja gar nicht vertreiben, sagen sie: "Es ist hier gar nicht machbar, dass das ein Anti-Alkohol-Platz wird", sagt einer der Trinker dem WDR.

Geschäftsleute hoffen auf Besserung

In den letzten Monaten sei die Eskalation immer größer geworden. Zu häufig soll es zu Prügeleien und Belästigungen gekommen sein, gerade wenn der Alkoholpegel steigt. Angeblich fliegen dann auch Flaschen. Eine Hotelbesitzerin wurde dabei besonders überrascht: Kürzlich habe eine Trinkerin ihr Geschäft an der Fassade des Hotels erledigt.

Die Geschäftsleute hoffen, dass sich die Probleme am Alten Markt dadurch lösen lassen: "Hier möchte sich ja niemand hinsetzen und eine Waffel essen, während sich die anderen die Köpfe einschlagen", sagt eine Geschäftsinhaberin.